Gekaufte Rezensionen: Warentester zeigen Manipulationsmodelle auf

(3 Bewertungen, 3.67 von 5)

Worum geht's?

Dass Bewertungen im Internet nicht blind geglaubt werden sollte, hat sich bei Verbrauchern inzwischen herumgesprochen. Wie professionell das Geschäft mit den Sternen tatsächlich abläuft, hat aber sogar die Experten der Stiftung Warentest überrascht. Getarnt als Rezensionsschreiber ließ man sie teilweise nur anhand von Fotos Produkte bewerten. Weniger als vier Sterne wurden dabei oft nicht akzeptiert.

So entstehen „verifizierte Käufe“

Die Warentester hatten sich inkognito bei sieben Agenturen gemeldet, die im Internet die Vermittlung von Kundenbewertungen anbieten. Zwischen Dezember 2019 und Mai 2020 formulierten sie Rezensionen für Kopfhörer, Klobürsten, Lichterketten, Mausefallen oder Apps. Der Großteil der Artikel stammte aus dem Angebot von Amazon. Hier musste das zu bewertende Produkt auch erst einmal über das eigene Konto der Tester bestellt werden. Nur so konnte die später eingereichte Bewertung als „verifizierter Kauf“ markiert werden. Bezahlt wurde allerdings erst, wenn die Agentur mit dem Ergebnis zufrieden war.

Kein Geld für negative Erfahrungsberichte

Die Warentester gaben zunächst grundsätzlich nur mittelmäßige Bewertungen mit drei von fünf Sternen ab. Ein Viertel dieser Urteile wurden von den Agenturen nicht akzeptiert. Sie forderten die Schreiber auf, negative Aspekte zu entfernen und mindestens vier Sterne zu vergeben. Dabei standen den Testern die zu besprechenden Artikel nicht in allen Fällen wirklich zur Verfügung. Eine Agentur verschickte grundsätzlich nur Produktfotos mit einigen Gebrauchshinweisen. In einem Fall ging es sogar um ein völlig fiktives Produkt: „Stell Dir vor, Du hättest Dir eine Dating-App heruntergeladen, bist sehr zufrieden damit und schreibst eine Bewertung“, lautete der Arbeitsauftrag.

Gewinn streichen Agenturen ein

Für die teils frei erfundenen Rezensionen erhalten die Autoren nur Cent-Beträge. Im Gegenzug werden sie für rund 10,- Euro das Stück an Webseitenbetreiber verkauft. Auch das probierte die Stiftung Warentest aus, indem sie positive Bewertungen für das Google-Profil eines Internet-Shops in Auftrag gab. „Erschreckend echt“ seien diese ausgefallen, heißt es nun in dem Bericht. Und das, obwohl die beschriebenen Leistungen nie in Anspruch genommen wurden.

Praxis-Tipps:

1. Lassen Sie sich nicht von einer großen Zahl begeisterter Berichte unter einem Produkt beeinflussen. Achten Sie vielmehr auf negative Kritiken und überprüfen Sie, ob bestimmte Mängel immer wieder genannt werden.

2. Vertrauen Sie keinen Gesamturteilen wie „Amazon’s Choice“ oder „Bestseller“. Sie werden in der Regel nicht anhand von Durchschnittswerten gebildet, sondern mit Algorithmen errechnet. Diese lassen sich zumindest teilweise manipulieren.

3. Betrachten Sie den Gesamtverlauf der Rezensionen. Bestimmte Muster können einen Hinweis auf Manipulation geben: Wenn beispielsweise sehr viele positive Bewertungen in einem kurzen Zeitraum abgegeben werden, oder wenn auf eine negative Kritik viele auffällig gute folgen.

eRecht24 Praxis Guide
Rechtssichere Webseiten:
Alles, was Sie wissen müssen
In unserem Guide erklären wir Ihnen in 12 Schritten, wie Sie eine Website rechtssicher erstellen - von der Wahl des Domainnamens über Impressum und Datenschutzerklärung bis hin zu E-Mail- und Newslettermarketing.
Guide jetzt kostenfrei herunterladen!

Name: Bitte Name angeben.

E-Mail-Adresse: Bitte korrekte E-Mail-Adresse angeben.

Ja, bitte senden Sie mir den kostenfreien Guide zu. Ich bin damit einverstanden, dass eRecht24 mir regelmäßig aktuelle Rechts-Updates, Praxistipps und Angebote aus den Bereichen Datenschutz und Internetrecht per E-Mail zusendet. Ich kann jederzeit form- und kostenlos widersprechen. Näheres entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
Vielen Dank!
Wir nehmen es mit dem Schutz Ihrer Daten genau und halten uns an die rechtlichen Vorgaben des Double-Opt-In. Bitte bestätigen Sie zuerst Ihre E-Mail-Adresse. Dann stellen wir Ihnen den Guide kostenfrei zur Verfügung.
Tipp: In unseren Premium-Paketen stehen Ihnen mehr als 10 praktische Guides mit Handlungsempfehlungen und passenden Generatoren und Tools zu verschiedenen Themen (Datenschutz, Urheberrecht, Marketing & Co.) kostenfrei zur Verfügung. Die Premium Praxis Guides werden sie regelmäßig aktualisiert, damit Sie stets auf dem neuesten Stand sind.
Anke Evers
Anke Evers
freiberufliche Journalistin

Anke Evers ist freiberufliche Journalistin, Autorin und Texterin und hat ihr Studium der Sozial- und Kommunikationswissenschaften an Universität Erlangen-Nürnberg absolviert.


Ich möchte mit eRecht24 chatten!
Datenschutzhinweis: Ihre Daten und Ihre Chateingaben werden in unserem Chat-Tool Brevo verarbeitet, sobald Sie zustimmen, den Chat mit uns zu beginnen. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit zurücknehmen. Details hierzu entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
eRecht24 - Unsere praktischen Tools und hilfreichen Tutorials

mitgliederbereich teaser

Exklusiv für unsere Mitglieder

Alles was Webseitenbetreiber, Agenturen und Selbständige wirklich brauchen: Tools, Wissen, Musterverträge, Erstberatung und Live-Webinare.

Mehr Informationen

dsgvo teaser

Jetzt eRecht24 Premium Affiliate werden

Als eRecht24 Premium Affiliate Partner empfehlen Sie eine Lösung, mit der bereits mehr als 370.000 Webseiten erfolgreich rechtlich abgesichert wurden und erhalten dafür eine 25% Lifetime Provision!

Jetzt Affiliate werden

webinar teaser

Online Schulung mit RA Siebert

Die 7 häufigsten Abmahnfallen auf Webseiten und wie Sie diese einfach und ohne teuren Anwalt vermeiden. So haben Abmahner keine Chance!

Mehr Details