Der Global Waste Monitor der Vereinten Nationen fand kürzlich heraus: Innerhalb von 5 Jahren ist das Aufkommen von Elektroschrott um 21 Prozent gewachsen – ein neuer Rekord. 2019 lag das Aufkommen damit bei 53,6 Millionen Tonnen. Im globalen Durchschnitt werden jedoch nur 17,4 Prozent des produzierten Elektroschrotts gesammelt und recycelt. Das Umweltbundesamt forderte daher jetzt, etwas gegen den steigenden Elektroschrott zu unternehmen. Denn: Deutschland liege unter der Vorgabe der EU. Wie will das Umweltbundesamt das Problem lösen? Und welche Rolle könnten Händler dabei einnehmen?

Wie weit liegt Deutschland unter der EU-Vorgabe?
Im Jahr 2018 sammelte Deutschland rund 853.000 Tonnen Elektroaltgeräte. Das entspricht einer Sammelquote von 43,1 Prozent. Damit lag die Bundesrepublik leicht unter der EU-Vorgabe. Für 2018 gab diese eine Quote von 45 Prozent vor. Seit 2019 liegt die EU-Vorgabe jedoch bei 65 Prozent. Davon sei Deutschland meilenweit entfernt, so der Chef des Umweltbundesamts Dirk Messner.
So viel Elektroschrott produziert Europa
Pro Kopf produziert Europa den meisten Elektroschrott. So kam jeder Europäer im Jahr 2019 im Schnitt auf 16,2 Kilogramm E-Schrott. Besonders viel Müll hat Deutschland seit dem Ende des Corona-Lockdowns produziert. Das fand der Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) heraus. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 wuchs das Aufkommen an Elektroschrott um 20 bis 30 Prozent an.
Wie will das Umweltbundesamt das Problem lösen?
Das Umweltbundesamt fordert, mehr Annahmestellen für Elektroschrott in Deutschland zu schaffen. Insgesamt müsse die Rückgabe für Verbraucher einfacher werden. Dafür benötige die Bundesrepublik ein verbrauchernahes Netz mit mehr Sammel- und Rücknahmestellen. Darüber hinaus schlug die Behörde vor, mehr Einzelhandelsgeschäfte dazu zu verpflichten, Elektroaltgeräte anzunehmen. Und: Händler könnten verpflichtet werden, die Rückgabemöglichkeiten für Elektroschrott besser zu bewerben.
Fazit
Die Stiftung Elektro-Altgeräte-Register registriert unter anderem alle Elektrogerätehersteller. Sie geht davon aus: Es gibt zu viel Elektroschrott, weil zu wenig Konsumenten wissen, wie sie diesen richtig entsorgen können. Das hat eine Umfrage der Stiftung gezeigt. Um die EU-Vorgabe zu erfüllen, müssten Verbraucher daher aufgeklärt werden. Und: Es müsse mehr einfache und legale Entsorgungsmöglichkeiten geben.





