Vor wenigen Tagen schaltete Garmin seine Systeme ab. Seitdem konnten Geräte wie Navigationscomputer und Fitnesstracker nicht mit ihrem Server verbinden und Daten synchronisieren. Alle Dienste von Garmin, einschließlich von Garmin Connect und flyGarmin waren nicht mehr verfügbar. Der Support fiel aus. Das Unternehmen konnte keine Anrufe, Chat-Nachrichten oder E-Mails beantworten. Was steckt hinter dem Systemausfall? Und müssen sich User Sorgen um ihre Daten machen?
Ist ein Ransomware-Angriff dafür verantwortlich?
Die Computerhilfeseite BleepingComputer geht davon aus, dass Garmin Opfer der Malware WastedLocker geworden ist. WastedLocker ist vermutlich eine Ransomware der russischen Gruppe „Evil Corp“, der auch die Malware Dridex zugeschrieben wird. BleepingComputer beruft sich dabei auf einen Garmin-Mitarbeiter und eine Person, die mit den Vorgängen vertraut sei.
WastedLocker soll bei Garmin alle lokal und im Netz erreichbaren Dateien verschlüsselt haben. Die Hacker sollen ein Lösegeld in Höhe von 10 Millionen Dollar verlangen. Das sei jedoch nicht bestätigt, so BleepingComputer. Garmin habe am Donnerstag alle Systeme abgeschaltet, um diese vor einer Infektion zu schützen.
Sind personenbezogene Daten gefährdet?
Es ist bisher nicht klar, ob der Angriff auch persönliche Daten der Garmin-User abgreifen konnte. Garmin selbst geht nicht davon aus. Es liege kein Hinweis vor, dass das Abschalten der Systeme Auswirkungen auf persönliche Daten hatte.
Sollte es sich um einen Ransomware-Angriff gehandelt haben, dürften die Hacker nur wenig Interesse gehabt haben, personenbezogene Daten zu erbeuten. Zudem verwenden viele Nutzer bei Garmin falsche Namen und Pseudonyme, um ihre Privatsphäre zu schützen. In der Regel hinterlegen sie keine sensiblen Daten wie Anschriften und Zahlungsinformationen.
Was sagt Garmin zu dem Vorfall?
Garmin bestätigte auf Twitter und auf der eigenen Webseite, dass es einen größeren Ausfall gebe. In einer kurzen FAQ beruhigte das Unternehmen seine User, dass alle betroffenen Geräte die erhobenen Daten lokal speichern und später hochladen würden, sobald der Dienst wieder online ist.
Fazit
Garmin Connect ist mittlerweile – zumindest per App – wieder erreichbar. Soweit ersichtlich, sind alle bisher gesammelten Daten und Aktivitäten noch vollständig verfügbar.
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