Apple nutzt in seinem App Store immer wieder sein Hausrecht, um Apps von Drittanbietern den Zugang zu verwehren oder zu entfernen. Erst kürzlich verweigerte das Unternehmen seinen Konkurrenten Google, Facebook und Telegram, eine Gaming-Plattform zu veröffentlichen. Jetzt stellt sich auch die russische Kartellbehörde gegen den App Store. Sie wirft Apple unlauteren Wettbewerb vor. Was kritisiert die Behörde?
Hat Apple eine App von Kaspersky ausgebremst?
Der russische Software-Entwickler Kaspersky hatte eine App namens „Safe Kids“ entwickelt und im App Store gelauncht. Diese erlaubt es Eltern, die Verwendung von Apps auf iPad und iPhone für Kinder zu beschränken. Kaspersky wollte die App dann updaten. Genau zu diesem Zeitpunkt soll Apple eine neue Version seiner eigenen App „Screen Time“ veröffentlicht haben. Diese soll Funktionen der Kaspersky-App integriert haben. Kaspersky wirft Apple vor, das Update von „Safe Kids“ blockiert zu haben, um nicht direkt einen Konkurrenten im App Store zu führen. Das russische Unternehmen reichte daher eine Beschwerde bei der Kartellbehörde ein.
Das wirft die russische Kartellbehörde Apple vor
Die russische Kartellbehörde wirft Apple vor, seine marktbeherrschende Position im Hinblick auf seinen App Store missbraucht zu haben. Sie wolle Apple eine Verfügung auferlegen, die das Unternehmen anweist, die aktuellen Probleme zu beseitigen.
Wie reagierte Apple auf die Vorwürfe?
Apple gab an, mehrere Kindersicherungsapps aus seinem App Store entfernt zu haben. Diese seien ein Risiko für die Sicherheit und Privatsphäre von Usern gewesen. Apple kündigte an, gegen eine Verfügung der russischen Kartellbehörde rechtliche Schritte einzuleiten.
Fazit
Apple sieht sich derzeit mit zahlreichen Beschwerden gegen seinen App Store konfrontiert. Bereits im Juni leitete die EU-Kommission daher zwei kartellrechtliche Untersuchungen gegen das Unternehmen ein. Dabei will sie prüfen, ob Apples aktuelle Regelungen für den App Store mit europäischem Recht vereinbar sind. Und: Die Kommission will untersuchen, ob Apple mit seinen Vorgaben für Apple Pay und seine NFC-Technologie gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.
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