Handy-Überwachung: Diskussion um Kontrolle von Corona-Regeln

(2 Bewertungen, 3.00 von 5)

Worum geht's?

Scheitert die Pandemie-Bekämpfung in Deutschland am Datenschutz? Entsprechende Vorwürfe sind in den vergangenen Monaten schon mehrfach geäußert worden, vor allem in Bezug auf die Corona-Warn-App. Unabhängig davon wird nun ein anderer Vorschlag diskutiert: Bewegungsprofile von Handys könnten ausgewertet werden, um sicherzustellen, dass das Virus nicht aus besonders betroffenen Regionen weiterverbreitet wird.

15-Kilometer-Radius um Hotspots

Für die Bewohner zahlreicher Städte und Landkreise in Deutschland gelten zurzeit massive Bewegungseinschränkungen. An diesen Orten liegt die sogenannte 7-Tages-Inzidenzrate über einem Wert von 200, das bedeutet: Hier ist Covid-19 besonders verbreitet. Anwohner dürfen sich deshalb nicht mehr weiter als 15 Kilometer von ihrer Stadt oder Gemeinde entfernen. Doch wer soll das kontrollieren? Der Präsident des Bayerischen Gemeindetags, Uwe Brandl (CSU), setzt auf technische Mittel: Durch das Auslesen der Bewegungsprofile von Handys lasse sich treffsicher feststellen, wo Menschen sich aufhalten. Auf Basis einer rechtlichen Grundlage sei das zulässig. Man müsse sich entscheiden, was wichtiger sei, so Brandl: Gesundheitsschutz oder Datenschutz.

Protest von Bundesdatenschutz-Beauftragtem

Von einem „Tabubruch“ und „brandgefährlichen Überwachungsfantasien“ sprach daraufhin die Opposition. Sogar in Brandls eigener Partei stößt der Vorschlag auf Entrüstung. Aus dem bayerischen Innenministerium hieß es, man lehne derartige Maßnahmen ab. Auch der Bundesdatenschutz-Beauftragte Ulrich Kelber wies den Vorschlag scharf zurück. Er erklärte außerdem, dass Handydaten völlig ungeeignet seien, um den genauen Standpunkt zu ermitteln. GPS könne nicht zwischen Tiefgarage oder viertem Stock unterscheiden und funktioniere nicht in geschlossenen Räumen. Gleiches gelte für die Funkzellenabfrage: Sie zeige nicht einmal verlässlich, in welcher Straße ein Nutzer sich aufgehalten habe.

BfDI: Tracking senkt Akzeptanz

Kelber wies gegenüber der Augsburger Allgemeinen darauf hin, dass auch die Corona-Warn-App für das Tracking von Personen nicht infrage komme. Die Technologie sei dafür nicht geeignet. Vor allem aber die Akzeptanz würde dann schlagartig sinken. Das habe sich in Frankreich gezeigt, wo eine solche App mit nur zwei Millionen Nutzern praktisch gescheitert sei.

Fazit

Ob es überhaupt sinnvoll ist, den Bewegungsradius einzuschränken, ist unter Fachleuten umstritten. Wohl auch darum wird die Regel nicht in allen Bundesländern umgesetzt. Wo sie allerdings Anwendung findet, scheint eine Überwachung von Bewegungsprofilen vorerst vom Tisch.

eRecht24 Praxis Guide
Rechtssichere Webseiten:
Alles, was Sie wissen müssen
In unserem Guide erklären wir Ihnen in 12 Schritten, wie Sie eine Website rechtssicher erstellen - von der Wahl des Domainnamens über Impressum und Datenschutzerklärung bis hin zu E-Mail- und Newslettermarketing.
Guide jetzt kostenfrei herunterladen!

Name: Bitte Name angeben.

E-Mail-Adresse: Bitte korrekte E-Mail-Adresse angeben.

Ja, bitte senden Sie mir den kostenfreien Guide zu. Ich bin damit einverstanden, dass eRecht24 mir regelmäßig aktuelle Rechts-Updates, Praxistipps und Angebote aus den Bereichen Datenschutz und Internetrecht per E-Mail zusendet. Ich kann jederzeit form- und kostenlos widersprechen. Näheres entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
Vielen Dank!
Wir nehmen es mit dem Schutz Ihrer Daten genau und halten uns an die rechtlichen Vorgaben des Double-Opt-In. Bitte bestätigen Sie zuerst Ihre E-Mail-Adresse. Dann stellen wir Ihnen den Guide kostenfrei zur Verfügung.
Tipp: In unseren Premium-Paketen stehen Ihnen mehr als 10 praktische Guides mit Handlungsempfehlungen und passenden Generatoren und Tools zu verschiedenen Themen (Datenschutz, Urheberrecht, Marketing & Co.) kostenfrei zur Verfügung. Die Premium Praxis Guides werden sie regelmäßig aktualisiert, damit Sie stets auf dem neuesten Stand sind.
Anke Evers
Journalistin und Texterin, freiberuflich

Anke Evers absolvierte ihr Studium in Sozial- und Kommunikationswissenschaft und hat als Redakteurin für verschiedene Radio- und Fernsehsender gearbeitet. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Anke Evers als freiberufliche Journalistin im Online-Bereich. Ihre umfassende Fachkenntnis bringt sie seit 2015 in das Redaktionsteam von eRecht24 ein, wo sie insbesondere für die Erstellung von News-Beiträgen verantwortlich ist.

Ich möchte mit eRecht24 chatten!
Datenschutzhinweis: Ihre Daten und Ihre Chateingaben werden in unserem Chat-Tool Brevo verarbeitet, sobald Sie zustimmen, den Chat mit uns zu beginnen. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit zurücknehmen. Details hierzu entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
eRecht24 - Unsere praktischen Tools und hilfreichen Tutorials

mitgliederbereich teaser

Exklusiv für unsere Mitglieder

Alles was Webseitenbetreiber, Agenturen und Selbständige wirklich brauchen: Tools, Wissen, Musterverträge, Erstberatung und Live-Webinare.

Mehr Informationen

dsgvo teaser

Jetzt eRecht24 Premium Affiliate werden

Als eRecht24 Premium Affiliate Partner empfehlen Sie eine Lösung, mit der bereits mehr als 370.000 Webseiten erfolgreich rechtlich abgesichert wurden und erhalten dafür eine 25% Lifetime Provision!

Jetzt Affiliate werden

webinar teaser

Online Schulung mit RA Siebert

Die 7 häufigsten Abmahnfallen auf Webseiten und wie Sie diese einfach und ohne teuren Anwalt vermeiden. So haben Abmahner keine Chance!

Mehr Details