Jugendschutz: Landesmedienanstalt droht Pornoseiten mit Sperre

(15 Bewertungen, 2.53 von 5)

Worum geht's?

Pornoseiten müssen das Alter von Usern überprüfen. Dem kommen jedoch nur wenige Anbieter nach. Das will die Landesmedienanstalt (LMA) Nordrhein-Westfalen ändern. Sie will dafür sorgen, dass Jugendliche und Kinder besser vor pornographischen Inhalten geschützt sind. Wie will die LMA dabei vorgehen? Und was schreibt das Gesetz Pornoseiten vor?

Was gibt das Gesetz Pornoseiten vor?

Der Jugendmedienstaatsvertrag gibt vor: Seiten mit einem pornographischen Angebot müssen sicherstellen, dass nur Erwachsene darauf zugreifen können. Dafür müssen sie sogenannte Altersverifikationssysteme (AVS) nutzen. Es reicht nicht aus, dass sie Nutzer lediglich per Klick bestätigen lassen, dass sie 18 Jahre alt sind. Vielmehr müssen Anbieter über einen persönlichen, vorgelagerten Kontakt das Alter überprüfen. Das funktioniert in der Regel über eine Ausweiskontrolle. Diese können sie beispielsweise über eine Schufa-Auskunft oder das Post-Ident-Verfahren der Deutschen Post vornehmen. Insgesamt hat die Kommission für Jugendmedienschutz 20 Gesamtkonzepte und 19 Module zur Altersüberprüfung für geeignet erklärt. In der Praxis fragen viele Pornoseiten jedoch nur per Klick nach dem Alter der User.

Diese Maßnahmen ergreift die LMA für einen besseren Jugendschutz

Die LMA geht aktuell gegen Pornhub und 3 weitere reichweitenstarke Porno-Plattformen vor. Diese haben zwar keinen Sitz in Deutschland, dafür jedoch in Zypern und damit in Europa. Die LMA hat sich mit den Kollegen dort abgesprochen und so ein Verfahren gegen die 4 Seiten eingeleitet. Eins der Portale wurde vor wenigen Tagen durch die Kommission für Jugendmedienschutz als jugendgefährdend eingestuft. Die anderen Plattformen dürften in den nächsten Wochen dazu aufgefordert werden, den Jugendschutz gesetzeskonform umzusetzen. Kommen die Anbieter dem nicht nach, will die LMA die Seiten in Deutschland sperren.

Fazit

Eine Sperrung der Seiten wäre ein drastischer Schritt. Denn: Dafür müsste sich die LMA an Internetanbieter wie die Telekom oder Vodafone wenden. Diese haben bisher nur in Ausnahmefällen Seiten abgeschaltet – so zum Beispiel die illegalen Streaming-Plattformen kinox.to und boerse.to. In der Regel wehren sich die Internetanbieter jedoch gegen eine solche Zensur.

Jan Schäfer
Jan Schäfer
Copywriter

Jan Schäfer hat Germanistik, Anglistik und Zivilrecht in Münster und Perth (Australien) studiert. Er schreibt seit mehr als 14 Jahren in den Bereichen Recht, Finanzen und Software. Mit seinem Detailwissen bereichert Jan Schäfer bereits seit 2016 das Redaktionsteam von eRecht24.

Thomas
Völliger Unsinn... wer Porno im Internert verbietet, sich dabei auf eine handvoll Anbieter stürzt, beweist damit lediglich, dass es um reinen Populismus bestellt ist. Warum macht man den Erziehungberech tigten nicht einmal klar, dass zunächst sie dafür verantwortlich sind, welche Programme sich ihre Kinder im Netzanschauen? Es gibt inzwischen genügend Filter, die dafür zur Verfügung stehen, man muss nur wollen. Man macht ja Verlage auch nicht dafür verantwortlich, wenn jugendliche sich Pornohefte beschaffen, oder? Völlig ohne Sinn und Verstand. Vier Anbietersollen den Kopf hinhalten, während zig Tausende fröhlich weiter anbieten....lachhaft! Unsere Nachbarn in Europa lachen Deutschland schon seit Jahren aus, und wundern sich über die Doppelmoral der Politik. Aber anscheinend gehen diejenigen, die wohl sonst keine Probleme haben, und auch sonst nicht gehört werden, nun den Weg....Sex sells. Der dauernde Versuch, deutsche Nutzer zu bevormunden, kotzt einen langsam an. Kümmert Euch um die zahlreichen "Kifis" - dann habt Ihr genug zu tun. Lasst aber die Finger von Zensur. Was ist schlimmer - einem Paar beim Ficken zuzuschauen - oder einer Gruppe Menschen dabei, wie sie einen Widersacher brutal erledigen (Kimi, Action usw.). Erst denken, dann arbeiten - nochmal..Sex sells
21
Gethsemane
alles quatsch, vielleicht sollte man seine Grundeinstellun g zu Porno und somit zum Sex ändern die Niederlande machen es vor. Alles mögliche an Gewalt/Mord/Totschlag kann der junge und minderjährige Konsument bereits im öffentlich rechtlichen Fernsehen einsehen ob nun Tatort oder beispielsweise unter Netflix den Zombie Schocker Walking Dead. Letztere nur anmelden mittels Mail Adresse und Geschenke-karte im Supermarkt. Aber bei Sex, auch härtere Gangart schlagen die Hüter alarm, eigentlich dem normalstem auf der Welt. Weil BDSM oder Bondage beglücken kommt man auf den Trichter es würde dem Heranwachsendem schaden, was ist mit den Fernsehen nach 22:00 Uhr, da reicht es aus die Einblendung nicht unter 16/18 geeignet, ich nenne dass schlichtweg Scheinheiligkei t.
18
Eric Fischer
Guten Tag,wie kann ich Pornoseiten und Pornovideos auf YouTube sperren? LG,Eric
1
Markus Maier
Wie kann man nur so prüde sein. Sollten diese Seiten gesperrt werden kommt es wieder wie zu meiner Kinderzeit in den 50er und 60ern. Als 5 jähriger habe ich mich und meinen Zepedeus schon selbst getreichelt, da meine Eltern und Großeltern mir nichts gesagt haben. Mit 9 Jahren haben wir uns im Wald oder in Scheunen getroffen und uns gegenseitig die Hosen sowie den anderen Kumpel ganz nackt ausgezogen und bis zur Ekstase alles und jedes von ihm gestreichelt da es so schön war. Wenn sich das wiederholen soll müssen die nur die Pornoseiten verbieten. So ein Blödsinn. Die Kinder sind nicht so naiv wie die da oben meinen. Für mich ist hemmungsloser Sex das schönste was das Leben zu bieten hat und gehört zu den menschlichen Bedürfnissen wie Essen und Trinken.
23
Tobias W.
Dann sollte man auch Alkohol und Zigaretten komplett verbieten und ein schutzsystem bei Autos einbauen das den Promille des fahrers prüft. Das würde die Bevölkerung weit mehr schützen
21
Lars S.
Also wieder mal Netzsperren: dieses unsägliche Thema ist als juristischer Wiedergänger offensichtlich nicht tot zu kriegen. Dabei wurde bereits in der Vergangenheit ausreichend das Für und vor allem Wider erwogen. Mit dem klaren Ergebnis, dass die Eingriffe zu erheblich und bürgerrechtl ich nicht angemessen zu rechtfertigen sind. Der Widerstand der Provider ist berechtigt. Und es ist zu hoffen, dass sich - nach dem Untergang der Piraten - im politischen Raum ebenso kenntnisreiche wie durchsetzungsst arke Akteure finden, die diesem Ansinnen entschieden entgegen treten.
26
Marcis S.
Aufgrund der niedrigen Bewertung wurde der Kommentar ausgeblendet Anzeigen Das ist richtig so. Der rechtsfreie Raum darf nicht geduldet werden. Pornografie vergiftet und vermittelt ein erniedrigendes Frauenbild. Der Staat muss die Bevölkerung schützen.
-34

Ich möchte mit eRecht24 chatten!
Datenschutzhinweis: Ihre Daten und Ihre Chateingaben werden in unserem Chat-Tool Brevo verarbeitet, sobald Sie zustimmen, den Chat mit uns zu beginnen. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit zurücknehmen. Details hierzu entnehmen Sie unserer Datenschutzerklärung.
eRecht24 - Unsere praktischen Tools und hilfreichen Tutorials

mitgliederbereich teaser

Exklusiv für unsere Mitglieder

Alles was Webseitenbetreiber, Agenturen und Selbständige wirklich brauchen: Tools, Wissen, Musterverträge, Erstberatung und Live-Webinare.

Mehr Informationen

dsgvo teaser

Jetzt eRecht24 Premium Affiliate werden

Als eRecht24 Premium Affiliate Partner empfehlen Sie eine Lösung, mit der bereits mehr als 370.000 Webseiten erfolgreich rechtlich abgesichert wurden und erhalten dafür eine 25% Lifetime Provision!

Jetzt Affiliate werden

webinar teaser

Online Schulung mit RA Siebert

Die 7 häufigsten Abmahnfallen auf Webseiten und wie Sie diese einfach und ohne teuren Anwalt vermeiden. So haben Abmahner keine Chance!

Mehr Details