Gerade im Elektronik-Bereich gehen Produkte zu schnell kaputt. Was dann nicht repariert oder sinnvoll recycelt werden kann, landet auf dem Müll. Angesichts von Umwelt- und Klimaproblemen muss Europa gegensteuern, davon ist man bei der EU-Kommission überzeugt. Deshalb bastelt sie nun an Gesetzen, die eine nachhaltige Nutzung garantieren und überflüssigen Verpackungsmüll reduzieren sollen.
Längerer Lebenszyklus
Ein echtes „Recht auf Reparatur“ soll es Konsumenten künftig ermöglichen, Handys, Laptops und Tablets länger zu nutzen. Dazu gehört beispielsweise, dass Akkus ausgetauscht und Software-Updates vorgenommen werden können. Dank ausführlicher Informationen zu Reparierbarkeit und Lebensdauer soll Käufern außerdem die Entscheidung für nachhaltige Produkte erleichtert werden. Darüber hinaus sieht der EU-Aktionsplan vor, Verpackungen auf das Notwendige zu reduzieren und unverkaufte Waren nicht mehr grundlos zu vernichten.
Wiederverwertung soll die Norm werden
Das Vorhaben ist Teil des europäischen Grünen Deals. Nach EU-Rechnung wird die Menschheit schon im Jahr 2050 so viele Ressourcen verbrauchen, dass man drei Planeten wie die Erde zur Herstellung benötigen würde. Deshalb sei es unerlässlich, dass Waren nachhaltiger produziert, länger genutzt und anschließend wieder verwertet würden. Schon bei der Herstellung wird künftig die Verwendung recycelter Materialien und biologisch abbaubarer Kunststoffe vorgeschrieben sein. Mikroplastik hingegen soll nach Möglichkeit vermieden werden. Sowohl für Textilien als auch für Baustoffe will man Strategien zur Wiederverwertung entwickeln.
Kritik von der Industrie
Der Elektronik-Branchenverband Bitkom äußerte sich skeptisch zu den Vorschlägen. Zwar befürwortet man grundsätzlich die Idee, Müll und Elektro-Schrott zu reduzieren. Ein „Recht auf Reparatur" allerdings hält der Verband für unangemessen. Schon jetzt gebe es zahlreiche Möglichkeiten, defekte Elektronik-Geräte wieder instand zu setzen. Diese würden auch von Verbrauchern genutzt. In manchen Fällen allerdings seien Reparaturen zu teuer oder zu langwierig. Darüber hinaus bedeute ein verbrieftes Recht, dass Hersteller viele verschiedene Ersatzteile über einen langen Zeitraum bereitstellen müssten. Dabei würde letztlich mehr Müll erzeugt, als vermieden. Sinnvoller sei es, Steuervergünstigungen für Reparaturen zu ermöglichen, die dann an die Verbraucher weitergegeben werden könnten.
Fazit
Neben der Vermeidung von Müll und dem Schutz von Verbrauchern sieht die Europäische Kommission auch wirtschaftliche Vorteile durch den Aktionsplan. So müssten beispielsweise innovative Produkte entwickelt werden. Bis 2030 könnten dabei bis zu 700.000 neue Arbeitsplätze in Europa entstehen.
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Selten so gelacht.
Anstatt ein Feature als neues Hardware Modell zu verkaufen könnten die Hersteller doch ihre Geräte Modularer produzieren. Durch eine Änderung des Moduls könnte das Gerät verbessert werden. Mit dem PC hat es doch auch Jahrelang funktioniert. Jede Hardware dort kann einzeln ausgetauscht werden. Bei Laptop / Smartphone und allen anderen neuen Geräten soll dies plötzlich nicht mehr möglich sein. Klar, wenn man das Gehäuse fest klebt und die Akkus anlötet.
In meinen Augen ist das Gesetz sehr wohl Sinnvoll. Liebe Hersteller baut mehr Standards! Standartisierte Akkus, Displays und co. Baut eure Geräte modularer.
Hört auf mit den Sollbruchstellen. Dies betrifft auch die Haushaltstechnikgeräte.
So, genug geplappert :-)