Recht auf Reparatur: EU setzt neue Standards

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Worum geht's?

Verbraucher kennen das Problem: Ist Elektroware nach dem Ablauf von Gewährleistung und Garantie defekt, besteht nur selten die Möglichkeit, diese zu reparieren. Hersteller bieten keine Ersatzteile und keine Reparatur an. Damit müssen Verbraucher die Ware in den Müll werfen und neue bestellen. Bereits seit Jahren kämpfen daher Verbraucherschützer dafür, dass die Europäische Union (EU) das Recht auf Reparatur stärkt. Jetzt ist es so weit: Die EU stellte neue Standards vor. Was kommt auf Verbraucher und Hersteller zu?

Die EU als moderne Wegwerfgesellschaft

Elke Salzmann ist die Reparatur-Expertin des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen. Sie erhält regelmäßig Beschwerden über Hersteller, die keine Ersatzteile für ihre Geräte anbieten. Das kann für die Praxis beispielsweise heißen: Fernseher, die keine 4 Jahre alt sind und rund 1.800 Euro gekostet haben, landen im Müll. Damit handelt es sich um keine Ausnahme. Das Umweltbundesamt fand heraus, dass Flachbildfernseher heute doppelt so schnell ausgetauscht werden wie Röhrenfernseher. Eine ähnliche Tendenz ist auch bei großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen zu beobachten.

Wie verändert die EU das Recht auf Reparatur?

Die EU hat neue Vorschriften für die Reparierbarkeit von verschiedenen Elektrogeräten verfasst. Ab 2021 müssen Hersteller für bestimmte Geräte – wie beispielsweise Kühlschränke, Monitore und Waschmaschinen – Ersatzteile bereitstellen. Bei Kühlschränken müssen diese 7 Jahre und bei Waschmaschinen 10 Jahre bereitstehen. TV-Hersteller müssen wichtige Komponenten wie interne Netzteile und Kondensatoren 7 Jahre vorhalten. Sie müssen die Teile innerhalb von 15 Arbeitstagen liefern. Und: Die Ersatzteile müssen mit allgemein erhältlichem Werkzeug eingebaut werden können.

So viel sollen Verbraucher dadurch sparen können

Die EU hofft, dass Bürger durch diese neuen Maßnahmen nachhaltiger konsumieren und so im Jahr durchschnittlich 150 Euro sparen können.

Fazit

Verbraucherschützer begrüßen die neuen Vorschriften der EU. Sie sind jedoch noch nicht zufrieden. Denn: Nach wie vor haben nur Ersatzteilhändler das Recht darauf, die Teile zu erhalten. Verbraucher selbst können diese nicht bestellen. Daneben sollen die neuen Vorgaben für weitere Produkte gelten. So fordern Verbraucherverbände, dass das erweiterte Recht auf Reparatur auch für PCs, Smartphones und Tablets gilt.

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Jan Schäfer
Jan Schäfer
Copywriter

Jan Schäfer hat Germanistik, Anglistik und Zivilrecht in Münster und Perth (Australien) studiert. Er schreibt seit mehr als 14 Jahren in den Bereichen Recht, Finanzen und Software. Mit seinem Detailwissen bereichert Jan Schäfer bereits seit 2016 das Redaktionsteam von eRecht24.

DIY
@xaleb
so kann man nur denken, wenn man sein Leben lang im Wegwerfmodus gelebt hat. Die Konsequenzen einer solchen Lebensweise werden immer deutlicher sichtbar.
Eine zerstörungsfreie und leichte Demontierbarkei t ist auf jeden Fall ein Fortschritt in Richtung längere Lebensdauer von Produkten. Und nicht immer ist Obsoleszenz Schuld an einem Defekt, Verschleiß und einfach nur schlechtes Design führen oft auch zum Ausfall.
Mittlerweile eröffnen immer mehr Repair Cafes ihre Türen für Leute, die in Sachen selbst reparieren unkundig sind und die dort Hilfe für ihre defekten Geräte bekommen können.
Leider sind die Hersteller nicht gezwungen, detaillierte Reparaturanleit ungen und Schaltpläne offenzulegen und auch der Umfang der Ersatzteiltiefe bleibt offen.
So stellt z. B. Bosch für seine Küchengeräte zwar eine Explosionszeich nung und eine Liste der lieferbaren Ersatzteile ins Netz, aber keine Anleitung zur Demontage. Und wenn die Schleifkohlen vom Motor fällig sind, kann man nur den kompletten Motor nachbestellen, was wiederum zum Wegwerfen noch funktionsfähiger Komponenten führt.
Wenn also Reparierbarkeit nur mit dem Austausch größerer Baugruppen einhergeht, kann es schnell unwirtschaftlic h werden und dann nützt einem das Gesetz hier nicht.

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xaleb
Produkte werden damit (a) nur noch teurer (b) gibt es sowieso kaum Verbraucher, die handwerklich geschickt sind solche Elektronischen Teile selber(!) auszutauschen und (c) das man diese mit handelsüblichen Werkzeugen das bewerkstelligt werden soll ist die Bremse für den Fortschritt.

Dann noch der Wunsch das man das auf Smartphones erweitern soll??? Habe ich was verpasst?! Wer bitte ist in der Lage von denen die sich sowas wünschen, das zu reparieren? Wer soll die Schei... denn lagern und vor allem wo??? Ein Messigesetz, was anderes ist das nicht, das Produkte teurer werden lässt. Sie hätten lieber den Obsoleszenzgeda nken der Firmen angreifen sollen, damit Produkte nicht geplant kaputt gehen. So ein Blödsinn und dann feiern die sich auch noch als ob sie gerade eben die Glühbirne entdeckt haben. Heureka!! Glaubt ihr die Firmen sind DOOF? Was glaubt ihr denn wie teuer dann so ein Ersatzteil sein wird??? Teurer als die Maschine neu zu kaufen. Das ist ja jetzt bereits schon so. Danke für nichts!

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Manuela Ernst
Hallo,das sollte generell für alle elektronischen Waren gelten. Ich habe eine elektronische Katzenklappe für über 150€ gekauft, die auch nur ca. 3 Jahre gehalten hat.Was ist damit? Muss ich mir nun mein eigenes Ersatzlager schaffen, indem ich die kaputten Geräte sammel?Viele Grüße
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