Worum geht's?
Server, Clients, Webhosting, Domain, Cloud-Server, Webhoster – wenn Sie sich mit dem Thema Hosting beschäftigen oder eine eigene Website planen, haben Sie von diesen Begriffen sicher schon einmal gehört. Doch was ist ein Server eigentlich genau? Welche Arten und Varianten von Servern gibt es? Welchen brauche ich, um eine Website zu hosten? Welches Webhosting eignet sich für welche Website? Und wann sollte ich über einen eigenen Server nachdenken? Wir geben Antworten.
1. Einfach erklärt: Was ist ein Server?
Bei dem Begriff Server (“Diener”) kann es sich entweder um einen Computer (Hardware) oder um ein Programm (Software) handeln – je nachdem, welche Definition zugrunde gelegt wird. In der Informatik hat “Server” als Oberbegriff nämlich zwei unterschiedliche Bedeutungen (Hardware vs. Software). Seine Aufgabe ist dennoch die gleiche:
DEFINITION
Ein Server stellt Funktionen, Daten oder spezielle Dienste bereit, auf die von einem anderen Server aus zugegriffen werden kann. Umgekehrt kann er Anfragen von anderen Computern oder Programmen empfangen, verarbeiten und die angeforderten Informationen bzw. Dienste zurücksenden.
Die Anfragen können alles Mögliche sein, zum Beispiel das Aufrufen von Webseiten in einem Browser, das Senden von E-Mails oder das Speichern von Daten. Der Zugriff erfolgt über ein Netzwerk wie das Internet. Diese Verbindung wird auch als Client-Server-Modell bezeichnet.
Was ist ein Hardware-Server?
Ein Hardware-Server ist ein leistungsstarker Rechner, der seine Ressourcen anderen Servern zur Verfügung stellt. Es handelt sich also um eine physische Maschine, auf der nicht nur ein Betriebssystem, sondern auch mindestens eine Server-Software läuft.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom “Host” (engl. “Gastgeber”). Grundsätzlich lässt sich jeder Rechner, auf dem Server-Software installiert ist, als Host verwenden.
Was ist ein Server als Software?
Ein softwarebasierter Server ist ein Computerprogramm, das einen bestimmten Dienst bereitstellt. Über ein geschlossenes Netzwerk oder das Internet können andere Programme – sogenannte Clients (engl. “Kunden”) – auf die Software und die bereitgestellten Daten zugreifen.
Server und Client sind in der Regel nicht auf dem gleichen Rechner installiert. Dennoch laufen meist verschiedene Software-Server gesammelt auf einem Computer.
2. Für was brauche ich einen Server?
Einen Server brauchen Sie immer dann, wenn Sie Dateien oder Dienste anderen zur Verfügung stellen möchten, beispielsweise in einem lokalen Netzwerk oder im Internet.
Zu den häufigsten Anwendungsbeispielen zählen:
- Webseiten hosten: Möchten Sie eine Website betreiben, benötigen Sie Speicherplatz (Webspace). Den stellt Ihnen der Webserver zur Verfügung. Er speichert Ihre Website mitsamt Inhalten und Daten, sodass Besucher und Kunden sie jederzeit von jedem Ort der Welt aus aufrufen können.
- Daten speichern und teilen: Server dienen in Unternehmen häufig als zentrale Speicherorte für Dateien und Datenbanken, auf die die Mitarbeitenden von verschiedenen Standorten aus zugreifen können, z. B. aus dem Homeoffice oder von anderen Geschäftsstellen.
- Software nutzen: Viele Softwares in Unternehmen wie CRM-Programme oder Buchhaltungssoftware benötigen einen Server, um zu laufen.
- Daten sichern: Um wichtige Daten zu sichern und sich durch Backups vor Datenverlusten zu schützen, braucht es in vielen Fällen einen Server, auf dem die Dateien abgelegt und bei Bedarf wieder hergestellt werden können.
KURZ UND KNAPP
Ein Server dient dazu, Anfragen anzunehmen, zu verarbeiten und Daten und Dienste bereitzustellen, um sie anderen Benutzern oder Computern zugänglich zu machen.
3. Welche Arten von Servern gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Servern, die unterschiedliche Aufgaben haben und verschiedene Funktionen erfüllen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Web-Server: Der Webserver ist elementar für den Aufbau und Betrieb einer Website, denn er hostet die Seite und liefert sie an Clients wie Browser und Suchmaschinen-Crawler aus. Bekannte Webserver-Software ist z. B. Apache, Nginx und Microsoft IIS.
- Mailserver: Ein E-Mail-Server ermöglicht das Versenden, Empfangen, Bereitstellen und Speichern von E-Mails. Um auf den E-Mail-Server zuzugreifen, wird ein Mailclient benötigt, der die E-Mails im Postfach zur Verfügung stellt. Postfix, Microsoft Exchange und Exim sind Beispiele für Mailserver-Software.
- File-Server: File-Server (auch Dateiserver genannt) können Dateien an einem zentralen Ort speichern und verwalten, sodass sie über verschiedene Clients über das Netzwerk abgerufen werden können. Das ermöglicht z. B. verschiedenen Abteilungen in einem Unternehmen Zugriff auf die gleichen Daten.
- Datenbank-Server: Datenbank-Server hosten Datenbanken und ermöglichen es Nutzern und anderen Programmen auf strukturierte Datenspeicher zuzugreifen. Um die Daten in der Datenbank zu speichern und bereitzustellen, verwendet das Programm in der Regel Webserver.
- DNS-Server: Beim Webhosting haben Domain Name System-Server (DNS) eine elementare Funktion, denn sie übersetzen einen Domainnamen in die entsprechende IP-Adresse. Ohne die lässt sich eine Homepage im Internet nicht finden. Die Kombination aus Domainname und Domainendung wird nur einmalig vergeben.
- Proxy-Server: Vermittlungsserver (Proxy) fungieren als Schnittstelle zwischen dem Endnutzer und anderen Servern. Sie sorgen u. a. dafür, dass der Browser keinen direkten Kontakt zu den besuchten Webseiten herstellen kann und schützt damit die Privatsphäre beim Surfen. Auch kann er Geschwindigkeit und Leistung erhöhen.
- Cloud-Server: Cloud-Server gehören zu Cloud-Computing-Plattformen und bieten Dienste wie IT-Ressourcen (z. B. Webspace, Rechenleistung). Diese können je nach Bedarf skaliert werden, sodass Sie als Nutzer nur für die tatsächlich genutzten Server-Ressourcen bezahlen.
GUT ZU WISSEN
Geht es um die Erstellung Ihrer Website, ist der Webserver unverzichtbar: Er ist permanent online, sodass die Website mitsamt ihren Inhalten zu jeder Zeit online erreichbar ist.
4. Server und Server-Hosting: Was ist der Unterschied?
Ein Server ist ein Computer oder ein Programm, der/das Dienste und Ressourcen bereitstellt. Unter Server-Hosting versteht man wiederum den Prozess, bei dem ein Server durch einen Webhoster betrieben wird. Dieser Betrieb umfasst verschiedene Dienstleistungen, wie z. B. das Bereitstellen der Hardware, Wartung und Pflege (z. B. Sicherheitsupdates), Stromversorgung und Verbindungen zum jeweiligen Netzwerk.
Welche Varianten von Server-Hosting gibt es?
Ein Server kann physisch in einem Rechenzentrum stehen oder virtuell verfügbar sein. Bei virtuellen Servern handelt es sich um mehrere (Software)-Server, die nicht fest mit einer bestimmten Hardware verbunden sind. Dedizierte Server haben wiederum ein festes Betriebssystem und sind einem Gerät, einer Aufgabe oder Applikation zugeordnet.
Der Nutzer bzw. das Unternehmen muss sich bei einem dedizierten Server die Server-Ressourcen also nicht mit anderen teilen. Anders ist das beim Shared Server-Hosting: Ein Shared Server steht nicht exklusiv zur Verfügung, sondern wird – wie der Name bereits sagt – mit anderen Nutzern geteilt.
In vielen Fällen ist Shared Hosting für den Betrieb einer eigenen Website ausreichend. Je nach Bedarf, Größe und Komplexität des Projekts kann es aber auch sinnvoll sein, auf einen “eigenen” Server umzusteigen.
Braucht man einen eigenen Server?
Das kommt darauf an: Für Unternehmen mit komplexen Ansprüchen lohnt sich der Betrieb eigener Server in der Regel schon. Für ein kleineres Projekt oder digitales Business ist es hingegen meist ausreichend, auf einen gemieteten Server zurückzugreifen.
Webhoster wie Strato, IONOS, Alfahosting & Co. bieten ihren Kunden verschiedene Webhosting-Lösungen an. Je nach Bedarf können Sie aus verschiedenen Online-Speichern (Shared, Cloud, dediziert), Datenbanken, verfügbaren Domains und weiteren Leistungen für das Hosting der Website oder des Onlineshops wählen.
Greifen Sie beim Webhosting auf gemietete Server zurück, müssen Sie sich um deren Wartung und Pflege keine Gedanken machen, denn das übernimmt der Webhoster für Sie.
Steigen Ihre Bedürfnisse mit der Zeit an und genügt der gebuchte Webhosting-Tarif Ihren Ansprüchen nicht mehr, können Sie ihn upgraden. Auch ist es bei den meisten Anbietern möglich, einen eigenen Server mit dedizierten Ressourcen zu mieten, den Sie sich nicht mit anderen Nutzern teilen müssen, sondern der exklusiv für Sie reserviert ist.
LESE-TIPP
Welche Arten von Web- und Server-Hosting es gibt, klären wir ausführlich im Artikel zum Domainhosting: “Webhosting von Domains: Anbieter, Arten & Tipps”.
5. Welche Art von Server-Hosting eignet sich für meine Website?
Das kommt im Wesentlichen darauf an, was Sie mit Ihrer Website planen und welche Ziele Sie verfolgen – denn nicht jede Art von Server-Hosting eignet sich auch für jede Website. Zuallererst müssen Sie sich entscheiden, ob Sie Ihre Website selbst hosten oder auf einen externen Webhoster zurückgreifen möchten.
Soll ich meine Website selbst hosten oder hosten lassen?
Ihre Website selbst zu hosten, ist komplex, aufwendig und teurer als Webhosting bei einem Anbieter wie Strato oder IONOS – es gibt Ihnen aber auch mehr Freiheit und erlaubt Ihnen, Ihr Hosting genau nach Ihren Vorstellungen einzurichten. Ohne technisches und fachliches Know-how und die entsprechende Hardware wird das aber schwierig.
Für viele Selbstständige und Unternehmer ist es daher sinnvoller, beim Webhosting auf die Unterstützung eines Dienstleisters zu setzen. Planen Sie eine eigene Website, übernimmt dieser nicht nur die Registrierung Ihrer Domain und stellt Speicherplatz für die Websitedaten zur Verfügung, sondern kümmert sich auch um die Wartung der Server, um Software und IT-Infrastruktur und ist Ihr Ansprechpartner, falls es zu Problemen kommt.
Für wen eignet sich Shared Hosting?
Shared Hosting eignet sich für viele Unternehmer und Webseitenbetreiber als gute Einstiegslösung ins Webhosting – zumindest dann, wenn Ihnen eine kleine oder mittelgroße Seite oder ein Webshop mit überschaubarem Traffic erst einmal ausreicht.
Planen Sie hingegen z. B. einen großen Onlineshop, wird Shared Hosting Sie und die Seite schnell an die Grenzen bringen. Denn da Sie sich einen Server mit anderen Nutzern teilen, ist die Performance eingeschränkt, insbesondere wenn viele Besucher die Seite aufrufen. Bei besonders hohem Traffic könnte die Seite sogar zusammenbrechen.
Überlegen Sie sich daher in Ruhe, was Sie mit der Website vorhaben: Für eine einfache Firmenwebsite oder einen Blog mit überschaubarem Klickaufkommen reicht Shared Hosting aus. Im Vergleich zu anderen Hosting-Arten ist es günstig und die Einrichtung unkompliziert, wodurch es sich besonders für den Einstieg eignet.
Wann ist VPS- oder Cloud Hosting die richtige Lösung für mich?
Sowohl beim VPS (Virtual Private Server) Hosting als auch beim Cloud Hosting teilen Sie sich einen Server – allerdings mit deutlich weniger Nutzern als beim Shared Hosting. Das hat folgende Vorteile:
- VPS Hosting: Mehr Zugriffsrechte und Einstellungsmöglichkeiten, Anpassung dedizierter Server-Ressourcen (z. B. RAM, Bandbreite), bessere Performance. Aber auch höhere Kosten als beim Shared Hosting und komplexere Einrichtung.
- Cloud Hosting: Bezahlt wird nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen, eine bedarfsabhängige Erweiterung ist möglich. Durch die Verteilung der Daten auf mehrere virtuelle Server (Cloud) reduziert sich das Risiko von Datenverlusten. Rechtliche Risiken liegen in der verteilten Datenspeicherung, wodurch eine gewisse Anfälligkeit für Cyberangriffe gegeben ist.
PRAXIS-TIPP
Betreiben Sie eine Website mit höherem Besucheraufkommen bzw. schwankendem Traffic, ist VPS- bzw. Cloud Hosting oft die richtige Wahl. Die Kosten unterscheiden sich bei beiden Lösungen kaum. Die hohe Skalierbarkeit ist ein Pluspunkt beim Cloud-Hosting: Werden zusätzliche Ressourcen benötigt, können diese von anderen Servern aus der Cloud genutzt werden.
Oder doch lieber ein eigener Server?
Einen eigenen Server müssen Sie sich nicht mit anderen teilen. Das heißt, sie können die volle Power für Ihr eigenes Projekt nutzen – doch für die meisten Webseiten ist das eher ein “mit Kanonen auf Spatzen schießen”.
Sicherlich ist ein eigener Server die richtige Lösung für größere Unternehmen mit vielfältigen und komplexen Ansprüchen. Doch wenn Sie sich als Selbstständiger, Einzelunternehmer oder mit einer kleinen Firma eine überzeugende Online-Präsenz im Netz aufbauen wollen, ist ein eigener Server in der Regel zu teuer.
Auch der Aufwand für Einrichtung, Wartung und Pflege eines dedizierten Servers ist hoch. Sie müssen diese allerdings nicht zwangsläufig selbst übernehmen. Bietet der Webhoster “Managed Server” an, übernimmt er auch bei einem dedicated (gemieteten) Server die Wartung und führt z. B. Sicherheitsupdates durch.
GUT ZU WISSEN
Sie müssen sich nicht gleich am Anfang endgültig für ein Website-Hosting entscheiden. Starten Sie klein und lassen Sie Ihre Website via Shared Hosting, VPS oder Cloud Hosting hosten. Ist die Seite erfolgreich und steigen die Klickzahlen, können Sie später immer noch den gewählten Tarif upgraden bzw. auf einen eigenen Webserver umsteigen.
Sie haben sich für eine Hosting-Art und einen passenden Anbieter entschieden? Dann fehlt nicht mehr viel und Ihre neue Website kann online gehen. Wie Sie diese rechtssicher gestalten und worauf Sie beim Kauf und der Registrierung einer passenden Domain achten sollten, haben wir Ihnen in den folgenden Artikeln zusammengefasst:
- Die richtige Domain für Ihr Unternehmen: Darauf sollten Sie bei der Domainvergabe achten
- Domain-Check: Was Sie beim Registrieren und Kaufen Ihrer Domain beachten müssen
- Hosting und rechtliche Fallstricke
- So erstellen Sie 2024 abmahnsichere Webseiten
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