Worum geht's?
Ob Sie Ihre Angebote bewerben möchten, Ihr Unternehmen samt Mitarbeitenden im Internet darstellen wollen, zum Privatvergnügen Fotos und Texte veröffentlichen oder einen professionellen Onlineshop planen: Sie brauchen eine Website. Damit diese im Netz auffindbar ist, benötigt sie einen Domainnamen und muss gehostet werden. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, bei wem Sie Ihre Website hosten können und wie Sie den richtigen Webhoster für Ihr Projekt finden, klären wir in diesem Artikel.
1. Was ist Domain-Hosting?
Unter Domainhosting – auch Webhosting genannt – versteht man das Bereitstellen von Speicherplatz (Webspace). Diesen Online-Speicher brauchen Sie, um eine Website betreiben zu können, die über eine bestimmte Domainadresse erreichbar ist.
Die Daten der Website befinden sich auf einem physischen oder virtuellen Webserver, der vom Webhoster (dem Anbieter des Domainhostings) gegen Entgelt bereitgestellt wird. Die Server sind rund um die Uhr mit dem Internet verbunden, sodass die Website jederzeit zugänglich ist.
GUT ZU WISSEN
Um beim Domainhosting günstige Preise anbieten zu können, vergeben Webhoster in den einfachen Tarifen keine vollständigen Webserver an ihre Kunden. Stattdessen haben Sie als Seitenbetreiber ein Benutzerkonto auf einem virtuellen Server, das aber vollkommen ausreicht, um auf die Daten Ihrer Website zuzugreifen.
Der Webhoster kümmert sich nicht nur darum, dass die Website-Daten auf dem Server bereit liegen und jederzeit abrufbar sind, sondern übernimmt auch die Registrierung Ihrer Domain nach dem Kauf. Da zum Domainhosting neben der Serverinfrastruktur weitere Dienstleistungen wie der Name der eigenen Wunsch-Domain, ein E-Mail-Postfach und die Bereitstellung von Datenbanken gehören, spricht man auch vom Webhosting.
2. Welche Arten von Domain-Hosting gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Domain-Hosting, die sich für Ihr Website-Projekt mehr oder weniger eignen können – je nachdem, was Sie planen und welche Ziele Sie verfolgen.
Im Wesentlichen werden vier Arten von Domain-Hosting unterschieden:
- Shared Hosting
- VPS Hosting
- Cloud Hosting
- Dedicated Hosting
Shared Hosting
Beim Shared Hosting teilen Sie sich mit anderen einen Server samt seiner Ressourcen wie Bandbreite, Arbeitsspeicher, CPU-Leistung und Strom. Durch die Teilhabe mehrerer Nutzer ist Shared Hosting kostengünstig und eignet sich daher für
- Unternehmen, Startups und Selbstständige, die nach einer unkomplizierten und preiswerten Lösung für ihr Domain-Hosting suchen.
- kleine und mittelgroße Websites mit überschaubarem Traffic.
Da viele Websites denselben Server mit den gleichen Ressourcen nutzen, kann die Leistung Ihrer Website beim Shared Hosting beeinträchtigt werden, wenn eine oder mehrere andere Seiten viel Traffic erzeugen. Auch lassen sich die Einstellungen der Server nur eingeschränkt kontrollieren und die Server-Ressourcen sind begrenzt. Stürzt der Server ab, kann es passieren, dass alle Websites offline gehen.
VPS Hosting
Auch beim Virtual Private Server Hosting (VPS) teilen Sie sich den Webserver mit anderen Nutzern. Als Seiteninhaber haben Sie aber in der Regel mehr Zugriffsrechte und können dedizierte Ressourcen hinzubuchen (z. B. Bandbreite, Festplattenspeicher, RAM).
VPS Hosting eignet sich daher für
- Websites, die einen höheren Traffic verzeichnen und entsprechend größere Speicherkapazitäten erfordern, als Shared Hosting bieten kann.
- Nutzer, die mehr Kontrolle, Stabilität und Skalierbarkeit benötigen und bereit sind, dafür höhere Kosten und Aufwand in Kauf zu nehmen.
Das Einrichten und Betreiben einer Domain via VPS-Hosting ist anspruchsvoller als beim Shared Hosting und setzt technisches Know-how voraus.
Cloud Hosting
Beim Cloud Hosting wird eine Website auf mehreren Servern gehostet, die jedoch nicht physisch in einem Serverraum stehen, sondern virtuell als “Cloud” verbunden sind. Dadurch lässt sich die Gefahr eines Totalausfalls mit Datenverlusten deutlich eindämmen – denn fällt ein Server aus, können Website und Daten nahtlos auf andere Server umgeleitet werden.
Cloud Hosting eignet sich insbesondere für
- Webseiten mit stark schwankendem Traffic, da sich benötigte Ressourcen wie CPU, RAM und Speicher je nach Bedarf erweitern lassen.
- Unternehmen, denen Flexibilität, Verfügbarkeit, eine hohe Ausfallsicherheit und Kostenkontrolle beim Domain-Hosting wichtig sind (Kosten fallen nur für die tatsächlich genutzten Ressourcen an).
WUSSTEN SIE SCHON?
Da sich die Kosten kaum vom VPS-Hosting unterscheiden, ist Cloud Hosting mittlerweile als Hosting-Lösung am weitesten verbreitet.
Cloud Hosting erfordert jedoch stets eine stabile Internetverbindung. Damit einhergehende mögliche Sicherheitsrisiken wie Datenlecks und DDoS-Angriffe sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Dedicated Hosting
Beim Dedicated Hosting mieten Sie einen eigenen Server. Während die früher physisch im Rechenzentrum des Webhosters standen, wird auch beim Dedicated Hosting heute vermehrt auf Cloud Hosting gesetzt. Der Unterschied ist, dass der Server ausschließlich für Ihre Bedürfnisse reserviert ist.
Sie haben dadurch die volle Kontrolle bei der Wahl des Betriebssystems, der Installation von Software und den Sicherheitseinstellungen – müssen den Server aber selbst verwalten. Einige Webhoster übernehmen die Verwaltung allerdings auch für Sie.
Dedicated Hosting eignet sich somit für
- Websites mit speziellen Anforderungen, die maximale Leistung, schnelle Ladezeiten auch bei hohem Traffic, Kontrolle und Ausfallsicherheit benötigen.
- Unternehmen, die beim Aufbau einer starken Online-Präsenz keine Ressourcen teilen und die vollständige Kontrolle über die Servereinstellungen behalten möchten.
GUT ZU WISSEN
Aufgrund der hohen Kosten und des Aufwands hinsichtlich Serverwartung und -verwaltung ist es für viele Webseitenbetreiber jedoch wenig sinnvoll, sich einen eigenen Webserver zu mieten.
3. Welche Domain-Hosting-Anbieter gibt es?
Es gibt viele Webhoster auf dem Markt, die Domain-Hosting in verschiedenen Tarifen und für die unterschiedlichsten Bedürfnisse anbieten. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um Angebote, Preise und Konditionen zu vergleichen.
Zu den bekanntesten Hosting-Anbietern gehören unter anderem:
- Strato: Bei Strato finden sowohl Einzelunternehmer als auch größere Firmen passende Hosting-Pakete zu günstigen Kosten. Das Unternehmen überzeugt mit einer langjährigen Erfahrung im Bereich Domainhosting und Serverstandorten in Deutschland.
- Wix: WIX eignet sich für alle, die wenig Erfahrung im Bereich Webseitenerstellung haben, diese aber selbst gestalten möchten. Mit dem intuitiv bedienbaren Baukastensystem lassen sich z. B. Unternehmenswebsites aus verschiedenen Designvorlagen bauen, ohne dass Sie dafür technisches Wissen benötigen.
- IONOS: IONOS zählt zu den führenden Dienstleistern von Domain-Hosting, Cloud-Services und Cloud-Infrastruktur mit überwiegend europäischen Serverstandorten. Bereits im Standard-Hostingtarif ist sowohl eine kostenlose Domain als auch ein SSL-Zertifikat inklusive.
- All-Inkl.: Auch beim Hoster All-Inkl.com haben Sie die Wahl aus verschiedenen Domain- und Hosting-Paketen. Die Server stehen in Deutschland und entsprechen damit den strengen Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Weitere Anbieter von Domain-Hosting sind z. B. Domain Factory, Checkdomain, Webgo, Host Europe, Dogado, GoDaddy und Alfahosting. Vergleichen Sie die verschiedenen Konditionen in Ruhe, um das für Sie beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
Lassen Sie sich von den unzähligen Rankings und Vergleichen nicht verwirren: Letztendlich ist der Webhoster der richtige für Sie, dessen Leistungen am besten zu Ihrem Projekt und Ihren Zielen passen.
4. Wie finde ich den richtigen Webhoster für mein Projekt?
Wie Sie den richtigen Webhoster für Ihr Projekt finden, hängt von Ihrem Vorhaben, Ihren Zielen und Ihren Bedürfnissen ab. Der Preis spielt natürlich eine Rolle – sollte aber nicht das wichtigste Entscheidungskriterium sein. Berücksichtigen Sie auch Faktoren wie Datensicherheit, Datenschutz und Vertragsbedingungen (z. B. Laufzeit, Kündigung).
Damit Ihnen die Entscheidung leichter fällt, kann es helfen, sich beim Anbietervergleich folgende Fragen zu stellen:
- Features: Welche Features sind mir bei Domain und Hosting wichtig? Wie viele E-Mail-Postfächer, Speicherplatz und Domains (Second Level plus Top Level Domains) brauche ich für mein Projekt?
- Seriosität: Ist der Webhoster vertrauenswürdig? Wie lange ist er bereits am Markt?
- Serverstandort: Wo werden Website und Domain gehostet? Liegen die Serverstandorte in Deutschland, der EU oder im EU-Ausland?
- Zusatzkosten: Welche Kosten fallen bei sehr günstigen Angeboten wirklich an (z. B. hohe Verlängerungsgebühren nach einem Jahr, Zusatzkosten für Extraleistungen)?
- Flexibilität: Lässt sich das Webhosting-Paket upgraden, wenn Sie nach einer gewissen Zeit merken, dass es für Ihre Ansprüche nicht mehr ausreicht?
- Kundensupport: Ist der Kundensupport deutschsprachig? Gibt es überhaupt einen leicht erreichbaren, persönlichen und gut geschulten Support oder müssen Sie bei Problemen mit einem Chatbot auskommen? Bei Anbietern mit ausschließlichem E-Mail-Support können Sie davon ausgehen, dass bei einem Notfall wertvolle Zeit verloren geht – telefonischer Support ist daher immer besser.
Sie möchten Ihre erste eigene Website bauen? Dann empfiehlt es sich, Wert auf einen guten Kundensupport zu legen. Den finden Sie oft eher bei kleineren Webhostern. Bei den Platzhirschen profitieren Sie dafür von günstigen Kosten und einer bewährten Infrastruktur.
Während es für eine kleine Website oftmals genügt, ein Hosting-Paket mit einer Domain, einem SSL-Zertifikat, einem E-Mail-Postfach und etwa 1 GB Webspace zu buchen, braucht es für größere Webseiten oder Shops natürlich mehr Features. Sie können aber immer klein anfangen: Bei allen Anbietern besteht die Möglichkeit, einen Tarif upzugraden, sollten Sie merken, dass Speicher, Domains, Subdomains, E-Mail-Konten und Anzahl der Datenbanken nicht ausreichen.
Wichtig ist, dass Sie sich bei Baukasten-Systemen im Klaren sind, dass ein späterer Umzug zu einem anderen Hoster nicht möglich ist. Das heißt aber nicht, dass Website-Baukästen keine gute Wahl sind. Überlegen Sie sich bei Webhostern wie WIX, Jimdo und Squarespace, ob diese auch in Zukunft Ihren Ansprüchen gerecht werden können (z. B. hinsichtlich Erweiterungsmöglichkeiten, Ladezeiten, Traffic). Reicht Ihnen langfristig eine einfache Website, kann ein Webseiten-Baukasten viel Arbeit, Zeit und Geld ersparen.
Möchten Sie wiederum mit einem eigenen Onlineshop im E-Commerce Fuß fassen, spielt neben anderen Kriterien die Ladegeschwindigkeit der Webseite eine wichtige Rolle: Wer erst warten muss, bis sich Shopangebot und Website aufbauen, ist schnell wieder weg und shoppt lieber bei der Konkurrenz..
Es gibt also nicht den einen richtigen Anbieter für Domain-Hosting. Ausschlaggebend bei der Wahl sind Ihr Projekt und die Ziele, die Sie langfristig umsetzen möchten.
LESETIPPS
Sie haben den richtigen Webhoster für Ihr Projekt gefunden? Dann können Sie nun Ihre Wunsch-Domain kaufen. Wie das geht und was Sie rund um Registrierung und Kauf einer Domain wissen sollten, haben wir Ihnen hier zusammengefasst:
5. Welche rechtlichen Fallstricke sollte ich beim Domain-Hosting kennen und vermeiden?
Beim Domain-Hosting gibt es einige rechtliche Fallstricke, die Sie kennen sollten, um spätere Probleme zu vermeiden.
Nur vertrauenswürdige Hoster wählen
Datenschutz und Datensicherheit sollten immer eine wichtige Rolle spielen – selbstverständlich auch beim Webhosting. Wer sich für einen unseriösen Anbieter entscheidet, riskiert, dass die eigene Website zum Angriffsziel von Cybercrime wie Phishing, Hacking, Malware und schädlichem Traffic wird.
Dieser Gefahr gehen Sie aus dem Weg, indem Sie einen vertrauenswürdigen Webhoster wählen, der auf dem Markt etabliert ist und dessen Leistungen von anderen Nutzern positiv bewertet werden.
Auch die Serverstandorte spielen beim Datenschutz eine wichtige Rolle: Entscheiden Sie sich für einen Domain-Hosting-Anbieter mit Standorten in der EU, können Sie sicher sein, dass dieser die strengen DSGVO-Anforderungen umsetzt und Ihnen ein höheres Datenschutzniveau bietet als ein Dienstleister aus einem Nicht-EU-Land.
SSL Verschlüsselung als Sicherheitsstandard
Die SSL-Verschlüsselung Ihrer Domain sollte der absolute Standard sein. Noch sicherer gehen Sie mit einer TLS-Verschlüsselung. Beide Verschlüsselungsprotokolle dienen dazu, die Datenströme zwischen Server und Client zu verschlüsseln und werden von vielen Anbietern mittlerweile synonym genutzt. Das heißt: Auch wenn in den Webhosting-Paketen SSL verwendet wird, handelt es sich in aller Regel um das neuere TLS.
Die Verschlüsselung schützt aber nicht nur Webseitenbesucher und ihre Daten, sondern spielt auch beim Ranking der Website bei Google eine wichtige Rolle. Wer sich gut positionieren und von (potenziellen) Kunden gefunden werden möchte, kommt um die Verschlüsselung nicht herum. Ohnehin ist sie für alle Websitenbetreiber Pflicht, sobald auf der Seite personenbezogene Daten erhoben und verarbeitet werden.
Achten Sie bei der Wahl Ihres Domain-Hosters darauf, dass Ihr Wunschtarif eine SSL/TLS-Verschlüsselung enthält. Bei manchen Anbietern ist diese erst ab den höherpreisigen Business- bzw. Premium-Tarifen inkludiert. Aus Kostengründen darauf verzichten sollten Sie nicht. Wählen Sie besser einen Webhoster aus, bei dem SSL-Zertifikate bereits in den einfachen Basis-Tarifen inklusive sind.
WEITERLESEN
Noch mehr Hintergrundwissen und Praxistipps zum Thema Webhosting finden Sie in unserem Artikel “10 Punkte, auf die Unternehmen beim Webhosting achten sollten”.
Wer haftet, wenn was schief geht?
Auch um die Haftung sollten Sie sich Gedanken machen. Gehen wir einmal davon aus, dass Ihre Website plötzlich nicht mehr erreichbar ist. Das kommt bei seriösen Domain-Hosting-Anbietern zwar nur selten vor, dennoch sollten Sie wissen, wer in einem solchen Fall welche Ansprüche hat.
Ist eine Website nicht aufrufbar, haftet der Hoster für daraus entstehende Schäden. Sie haben als Kunde Anspruch auf Schadensersatz, sollten Ihnen durch die nicht erreichbare Seite finanzielle Nachteile entstehen – was schnell passieren kann, wenn Kunden z. B. Ihren Onlineshop nicht erreichen können. Voraussetzung für den Schadensersatzanspruch ist, dass die Verantwortung für die Störung auf Seiten des Hosters liegt.
Seine Haftung in den AGB ausschließen, kann der Webhoster nicht so einfach. Schließlich ist es seine Hauptaufgabe, die Verfügbarkeit der Webseite jederzeit sicherzustellen. Das Landgericht Karlsruhe erklärte derartige AGB-Klauseln daher bereits in einem älteren Urteil für rechtswidrig (LG Karlsruhe, 12.01.2007, Az. 13 O 180/04 KfH I).
Sie wissen jetzt, worauf es beim Domain-Hosting ankommt? Dann steht dem Aufbau einer starken Online-Präsenz nichts mehr im Wege. Aber auch die sollte natürlich rechtssicher sein. Unser Tipp: Mit eRecht24 Premium sichern Sie Ihre Website rundherum ab, machen Ihr Unternehmen DSGVO-fit und verhindern teure Abmahnungen.
6. FAQ: Häufige Fragen zum Hosten von Domains