Creative Commons Lizenz

Grenzenlose Kreativität: Wie die Creative Commons Lizenz Ihr Unternehmen voranbringt

Fachlich geprüft von: Rechtsanwalt Sören Siebert Rechtsanwalt Sören Siebert
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mit CC Lizenzen können Urheber regeln, wie andere Nutzer ihre Bilder, Texte oder Videos im Netz verwenden dürfen.
  • Es gibt sechs verschiedene Arten von CC Lizenzen.
  • Als Rechteinhaber von CC Lizenzen haben Sie Unterlassungsansprüche, aber in der Regel keine Schadensersatzansprüche, wenn ein Nutzer sich nicht an die Lizenz hält.

Worum geht's?

Creative Commons Lizenzen machen es Unternehmen einfach, urheberrechtlich geschützte Werke im Web kostenlos und rechtssicher zu verwenden. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Nutzer Bilder, Texte oder Video anders verwenden, als es eine Lizenz vorgibt. Wir zeigen, was eine CC-Lizenz ist, wann Sie CC-Lizenzen kommerziell nutzen dürfen und in welchem Fall Rechteinhaber einen Schadensersatzanspruch geltend machen können.

 

1. Creative Commons Lizenz: Bedeutung und Definition

Eine Creative Commons Lizenz gibt an, wie Nutzer Werke wie Bilder, Texte, Audio und Video im Web verwenden dürfen. Die Lizenzen decken dabei ein breites Spektrum an Nutzungsrechten und Nutzungsmöglichkeiten ab. Sie reichen von der klassischen Lizenz mit Einschränkungen beispielsweise beim Bearbeitungsrecht bis hin zur freien Nutzung und Verbreitung für jeden Zweck.

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Als Fotograf und Urheber können Sie so Ihre rechtlich geschützten Inhalte im Internet anbieten. User haben durch die Lizenzen die Möglichkeit, einfach und rechtssicher Ihre Werke zu nutzen.

Entwickelt hat das Konzept die Organisation Creative Commons (CC). Dabei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation (NPO), die im Web verschiedene Lizenzverträge zur Freigabe rechtlich geschützter Inhalte anbietet. Sie selbst ist dabei weder als Verwerter noch als Verleger tätig. Sie ist nicht Vertragspartner von Urhebern und Rechteinhabern.

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LESEEMPFEHLUNG

Allgemeine und umfassende Informationen zu Urheberrechten und Bildrechten finden Sie in unserem Artikel "Bildrechte: So nutzen Sie Bilder rechtssicher auf Webseiten und Blogs".

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2. Welche CC-Lizenzen gibt es?

Es gibt sechs CC-Lizenzverträge. Diese richten sich zum Beispiel nach dem Zwecke (kommerziell oder nicht kommerziell) oder danach, ob der Name des Urhebers genannt werden muss.

Überblick
Die sechs CC-Lizenzen
  • CC-BY
    Sie können das Werk kommerziell nutzen. Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen.
  • CC-BY-SA
    Sie können das Werk kommerziell verwenden. Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen. Bearbeiten oder verändern Sie das Werk, dürfen Sie dies nur unter den Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen des Lizenzvertrags identisch sind.
  • CC-BY-ND
    Sie können das Werk kommerziell nutzen. Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen. Sie dürfen das Werk nicht verändern.
  • CC-BY-NC
    Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen. Sie dürfen das Werk nicht kommerziell nutzen.
  • CC-BY-NC-ND
    Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen. Sie dürfen das Werk nicht kommerziell nutzen. Sie dürfen das Werk nicht verändern.
  • CC-BY-NC-SA
    Sie müssen den Namen des Rechteinhabers in der vorgegebenen Weise nennen. Sie dürfen das Werk nicht kommerziell nutzen. Bearbeiten oder verändern Sie das Werk, dürfen Sie dies nur unter den Lizenzbedingungen weitergeben, die mit denen des Lizenzvertrags identisch sind.

WUSSTEN SIE’S SCHON?

Neben den sechs Standard-Lizenzen existiert auch die CC0-Lizenz. Allerdings ist in Deutschland urheberrechtlich ein kompletter Verzicht auf alle Urheberrechte nicht möglich. Sicherheitshalber sollte daher immer der Urheber genannt werden.

3. Creative Commons Lizenz: kommerzielle Nutzung möglich?

Einige Creative Commons Lizenzen (CC-BY-NC, CC-BY-NC-ND und CC-BY-NC-SA) schließen die Erlaubnis aus, dass Sie das Werk kommerziell nutzen dürfen. Wann eine Nutzung als kommerziell betrachtet werden kann, ist vom Einzelfall abhängig.

AUFGEPASST!

Verwenden Sie beispielsweise ein CC-Bild für eine Werbeanzeige, liegt eine kommerzielle Nutzung vor. Denn: Sie wollen auf diese Weise den Absatz eines Produkts oder einer Dienstleistung steigern.

In der Regel steht bei vielen Bildern dabei, ob es für kommerzielle oder redaktionelle Zwecke genutzt werden darf. Der Übergang von kommerziell zu redaktionell kann allerdings sehr fließend sein. Dazu hat das Amtsgericht München in einem Urteil vom 09.04.2014 (Az. 142 C 5827/14) entschieden, dass eine kommerzielle Nutzung vorliegt, wenn das Bild in einem Artikel eingebunden wird, auf welchem kontextbezogene Werbung geschaltet wurde.

In einem anderen Urteil vom OLG Köln (vom 31.10.2014, Az. 6 U 60/14) wurde entschieden, dass keine kommerzielle Verwendung vorliegt, wenn ein öffentlich-rechtlicher Radiosender ein CC-Bild für einen Beitrag auf seiner Webseite nutzt. 

Lizenzbedingungen sind Allgemeine Geschäftsbedingungen. Zweifel an deren Auslegung gehen zu Lasten des Klägers, in diesem Fall war der Lizenzgeber und Kläger ein Fotograf. Dieser hatte auf der Plattform flickr.com das Bild angeboten. Dabei hatte er vorgegeben, dass das Bild nicht kommerziell verwendet werden darf. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass in dem Fall nicht eindeutig feststellbar war, ob der CC-Lizenzvertrag eine redaktionelle Nutzung umfasste.

4. Welche Vorteile ergeben sich durch CC-Lizenzen für Unternehmen?

Unternehmen können aus der Nutzung von CC-Lizenzen gewisse Vorteile und Möglichkeiten ziehen. Es ergeben sich allerdings auch Nachteile und Konsequenzen. Welche dies sind, haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst:

Vor- und Nachteile der CC-Lizenz
Vorteile der CC-Lizenz für Unternehmen
  • Flexibilität und Kontrolle
    Sie können Ihre eigenen kreativen Werke wie Bilder, Videos oder Texte teilen und dafür bestimmte Nutzungsbedingungen festlegen.
  • Gemeinschaftsaufbau
    Durch das Teilen der eigenen Werke über Creative Commons kommen Sie in Kontakt mit anderen Unternehmen innerhalb dieser Vernetzung, können Ihre Sichtbarkeit und Bekanntheit steigern und sich austauschen.
  • Eindeutige und kurze Lizenzbedingungen
    Unsicherheiten in Bezug auf Urheberrechte können durch die Nutzung von CC-Lizenzen ausgemerzt werden. Durch die strengen Nutzungsbedingungen ist genau geregelt, wann welche Inhalte wie genutzt werden dürfen.
Nachteile der CC-Lizenz für Unternehmen
  • Eingeschränkte Kontrolle & Urheberrechtsverletzungen
    Sie haben weniger Kontrolle darüber, wer wie Ihre Inhalte nutzt. Es führt daher oft kein Weg daran vorbei, dass Sie die Nutzung Ihrer Inhalte regelmäßig überprüfen müssen. Vor allem in Hinblick auf eine kommerzielle Nutzung und die Bearbeitung der Bilder kann schnell eine Urheberrechtsverletzung vorliegen.
  • Komplexität bei verschiedenen Lizenzen
    Wenn Sie Ihre Inhalte mit unterschiedlichen Lizenzen anbieten, sollten Sie den rechtlichen Überblick darüber behalten.
  • Missverständnisse möglich
    Trotz der klaren Nutzungsbedingungen der unterschiedlichen Lizenzen können Missverständnisse entstehen. Oben haben wir dafür bereits zwei Beispiele genannt, die sich auf Diskrepanzen bei kommerzieller und redaktioneller Nutzung ergeben haben.
  • Nicht für alle Arten von Inhalten geeignet
    Besonders sensible Informationen benötigen strengere Nutzungsbedingungen als Ihnen Creative Commons Lizenzen bieten können. Für diese Inhalte sind maßgeschneiderte Lizenzbedingungen besser geeignet als CC-Lizenzen.

5. Dürfen Nutzer nur den Ausschnitt eines CC Bildes verwenden?

Lediglich die Lizenzen CC-BY-ND und CC-BY-NC-ND verbieten die Veränderung von geschütztem Material des Urhebers. Als Nutzer können Sie daher bei den anderen CC-Lizenzen nur den Ausschnitt eines Bildes verwenden. Voraussetzung dafür ist, dass Sie dabei nicht die Urheberbezeichnung entfernen.

In dem oben geschilderten Fall hatte der Radiosender nur einen Ausschnitt des betreffenden Bildes auf seiner Seite verwendet. Dabei hatte er jedoch die Urheberbezeichnung abgeschnitten und eine eigene hinzugefügt. Das durfte der Sender nicht, stellte das OLG Köln in seinem Urteil fest.

6. Wann haben Rechteinhaber von CC-Bildern einen Schadensersatzanspruch?

Nutzen Sie CC-Lizenz-Bilder und machen Sie dabei keine oder nicht ganz korrekte Lizenzangaben, hat der Rechteinhaber einen Unterlassungsanspruch, in der Regel aber keinen Schadensersatzanspruch. So entschied das OLG Köln sowohl 2016 als auch 2018.

In der Entscheidung aus dem Jahr 2018 (Az. 6 U 131/17) erklärten die Richter, dass ein Rechteinhaber nur einen Anspruch auf Schadensersatz hat, wenn er geltend machen kann, dass die Einhaltung der Lizenzbedingungen einen Vermögenswert für ihn darstellt. Das wäre beispielsweise der Fall, wenn ein verwendetes Bild auf die Webseite des Rechteinhabers verlinkt und er seine Bilder dort für Geld anbietet.

Das Amtsgericht Würzburg (Urteil vom 23.07.2020, Az. 34 C 2436/19) kam in einem Fall zu einem ähnlichen Ergebnis. Ein Nutzer hatte ein Foto mit Creative Commons Lizenz auf seiner Webseite verwendet. Der Rechteinhaber hatte dabei vorgegeben: Nutzer müssen das Bild auf ihrer Webseite verlinken. 

Das hatte der Angeklagte jedoch nicht vorgenommen. Der Rechteinhaber forderte daher einen Schadensersatz in Höhe von 800 Euro. Das AG Würzburg lehnte das ab. Denn es lag kein Schaden vor. Der Wert eines Bildes mit CC-Lizenz, das kostenlos zur Verfügung steht, liegt bei 0 Euro, so die Richter.

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LESEEMPFEHLUNG

Infos zum Thema Abmahnung wegen der Verletzung von Bildrechten finden Sie in unserem Artikel "Verstoß gegen das Urheberrecht: So teuer wird's bei einer Abmahnung”.

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7. Fazit

Durch CC-Lizenzen können Unternehmen bei der eigenen Nutzung nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch genaue Nutzungsbedingungen ihrer eigenen Werke abstecken. Nutzen Dritte Ihre Bilder oder Inhalte widerrechtlich oder nicht entsprechend der Lizenzbedingungen, haben Sie einen Unterlassungsanspruch.

Trotz der abgesteckten Nutzungsrechte kann es allerdings zu Missverständnissen kommen. Besonders bei der kommerziellen und redaktionellen Nutzung sind die Übergänge fließend und eine Abgrenzung nur im Einzelfall möglich. Außerdem sollten Sie bei besonders sensiblen Inhalten eher auf maßgeschneiderte Lizenzbedingungen setzen.

Maßgeschneiderte Lizenzbedingungen können von Vorteil sein, wenn Sie beispielsweise eine Lizenzgebühr für Ihre Inhalte verlangen wollen. Oder wenn Sie für bestimmte Bilder oder Inhalte eine Nutzung auf Social-Media-Plattformen ausschließen wollen.

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8. FAQ zur Creative Commons Lizenz

1. Was ist die Definition einer Creative Commons Lizenz?

Eine Creative Commons Lizenz gibt vor, wie User urheberrechtlich geschützte Bilder, Videos und Texte im Web verwenden dürfen. Die Inhaber der Rechte legen dabei fest, welche Nutzungsbedingungen die Nutzer erfüllen müssen. Diese müssen zu einer der sechs bestehenden Creative Commons Standard-Lizenzverträge passen.

2. Wie kann ich eine Creative Commons Lizenz erstellen?

Nutzer können selbst eine Creative Commons Lizenz erstellen, um zum Beispiel ihre Werke über die Creative Commons Bildersuche verfügbar zu machen. Entscheidend dabei sind etwa Bedingungen wie die nicht kommerzielle oder kommerzielle Nutzung , die Weitergabe unter gleichen Bedingungen und ob Änderungen erlaubt sind.

Zusätzlich können Urheber Meta-Informationen hinzufügen, um in Suchmaschinen besser gefunden zu werden.

3. Welche CC-Lizenzen gibt es und wie viele?

Creative Commons umfasst die Lizenzen CC-BY, CC-BY-SA, CC-BY-ND, CC-BY-NC, CC-BY-NC-ND und CC-BY-SA. Die Bedeutung der Creative Commons Lizenzen reicht dabei von einer klassischen Lizenz, die Beschränkungen enthält, bis hin zu einer freien Verwendung des Lizenzgegenstands für jeden Zweck.

4. Wie kann ich eine Creative Commons Lizenz angeben?

Haben Sie sich für eine Creative Commons Lizenz entschieden, erhalten Sie diese als Code. Sie fügen den Code direkt in Ihr Werk oder auf Ihrer Webseite ein. Die Lizenz erscheint dann automatisch mit einem kleinen Logo und dem entsprechenden Symbol.

5. Was sind CC0-Bilder oder eine CC0-Lizenz?

Bilder mit Creative Commons Lizenz Null sind gemeinfreie Werke, die keinen Nutzungsbedingungen unterliegen. Nach dem deutschen Urheberrecht kann ein Werk allerdings nicht frei von jeglichen Urheberrechten sein. Wir empfehlen Ihnen daher, den Urheber immer direkt am Werk zu benennen.

 

 

Caroline Schmidt
Caroline Schmidt, B.A.
Legal Writerin & SEO-Redakteurin

Caroline Schmidt hat Medienbildung studiert und ein einjähriges Volontariat in der Online-Redaktion eines Berliner Legal-Tech-Unternehmens absolviert. Sie ist seit über vier Jahren als Legal Writerin tätig und hat in verschiedenen Rechtsbereichen, darunter dem Arbeitsrecht, Schreiberfahrungen gesammelt. Seit 2022 ist sie als Legal Writerin und SEO-Redakteurin Teil des eRecht24-Redaktionsteams.

Rechtsanwalt Sören Siebert
Sören Siebert
Rechtsanwalt und Gründer von eRecht24

Rechtsanwalt Sören Siebert ist Gründer von eRecht24 und Inhaber der Kanzlei Siebert Lexow. Mit 20 Jahren Erfahrung im Internetrecht, Datenschutz und ECommerce sowie mit mehr als 10.000 veröffentlichten Beiträgen und Artikeln weist Rechtsanwalt Sören Siebert nicht nur hervorragende Fach-Expertise vor, sondern hat auch das richtige Gespür für seine Leser, Mandanten, Kunden und Partner, wenn es um rechtssichere Lösungen im Online-Marketing und B2B / B2C Dienstleistungen sowie Online-Shops geht. Neben den zahlreichen Beiträgen auf eRecht24.de hat Sören Siebert u.a. auch diverse Ebooks und Ratgeber zum Thema Internetrecht publiziert und weiß ganz genau, worauf es Unternehmern, Agenturen und Webdesignern im täglichen Business mit Kunden ankommt: Komplexe rechtliche Vorgaben leicht verständlich und mit praktischer Handlungsanleitung für rechtssichere Webseiten umsetzen.

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