Sechs Jahre DSGVO: Unternehmen beklagen Bürokratieaufwand und Rechtsunsicherheit

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Worum geht's?

Im Mai 2024 wird die Datenschutz-Grundverordnung vom Europäischen Parlament evaluiert: Wo funktioniert die Umsetzung gut, welche Probleme sind in den vergangenen sechs Jahren aufgetreten und welche Verbesserungen könnten Abhilfe schaffen? Bei einer im Vorfeld durchgeführten Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer klagen 4900 Betriebe über einen hohen Arbeitsaufwand und große Unsicherheit bei der Umsetzung des Regelwerks.

 

Umsetzung frisst Zeit und Geld

Das Erstellen des DSGVO-konformen Verarbeitungsverzeichnisses und der Datenschutzinformation wird von den Befragten als besonders aufwendig empfunden. Aber auch technisch-organisatorische Maßnahmen, die Entwicklung eines Löschkonzeptes und das Einholen von Einwilligungen kostet Zeit und bindet Personal.

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Für drei Viertel der Unternehmen ist das Umsetzen des umfangreichen Regelwerks mit einem hohen oder sogar mit extrem hohem Aufwand verbunden. Über die damit verbundene Belastung klagen Ein-Mann-Betriebe ebenso wie kleine und mittlere Unternehmen und große Anbieter mit mehr als 1000 Beschäftigten.

Stellenwert von Datenschutz gestiegen

Dabei ist den meisten Befragten die Bedeutung von Datenschutz durchaus bewusst. Über 60 Prozent von ihnen geben an, die Sicherung sensibler Informationen ernster zu nehmen, als noch vor drei Jahren. Hierfür spielt allerdings nicht nur die Sorge um eventuelle Abmahnungen eine Rolle, sondern auch die Angst vor Cyberkriminalität.

Unterschiedliche Auslegung je nach Behörde

Doch auch wenn ein Unternehmen keine Mühe scheut, stellt eine juristisch einwandfreie Umsetzung der DSGVO eine enorme Herausforderung dar. So sehen 60 Prozent der Studienteilnehmer Widersprüche zwischen dem Regelwerk und gesetzlichen Vorschriften zur Datenökonomie wie dem Data Act.

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Die Hälfte aller Befragten verweist auf unterschiedliche Rechtsauffassungen bei verschiedenen Datenschutz-Behörden. 44 Prozent vermissen eindeutige Aussagen darüber, wann genau personenbezogene Informationen vorliegen.

Und 39 Prozent kritisieren, dass nicht klar festgelegt sei, wann sensible Daten als anonymisiert gelten. Interessantes Detail am Rande: Einige Befragte schilderten den Eindruck, dass Behörden in anderen EU-Staaten bei der Durchsetzung der DSGVO weniger streng vorgingen.

Fazit

Die Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer zeigt klar und deutlich, woran eine flächendeckende Umsetzung der DSGVO bis heute scheitert: an einem übermäßigen bürokratischen Aufwand und an ungeklärten juristischen Fragen. Die betreffen übrigens auch das Strafmaß bei Versäumnissen.

Fast 70 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Aufklärung darüber, welche Rechtsfolgen ein Verstoß gegen die DSGVO mit sich bringen kann. Vor allem bei der Höhe des Schadensersatzes besteht Informationsbedarf. Insgesamt bietet die Studie viel Material für die Evaluation des Regelwerks im zweiten Quartal 2024.

 

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Anke Evers
Journalistin und Texterin, freiberuflich

Anke Evers absolvierte ihr Studium in Sozial- und Kommunikationswissenschaft und hat als Redakteurin für verschiedene Radio- und Fernsehsender gearbeitet. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Anke Evers als freiberufliche Journalistin im Online-Bereich. Ihre umfassende Fachkenntnis bringt sie seit 2015 in das Redaktionsteam von eRecht24 ein, wo sie insbesondere für die Erstellung von News-Beiträgen verantwortlich ist.


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