Worum geht's?
BearShare, eMule, kTorrent & Co. haben eins gemeinsam: Sie wurden in den 2000ern vor allem zum illegalen Filesharing genutzt. Während einige Tauschbörsen im Internet nach wie vor vertreten sind, sind andere bereits down. Die Nutzung von Torrent-Clients ist aber nicht grundsätzlich illegal. Wann Sie Filesharing-Tauschbörsen legal nutzen können und welchen Umbruch Online-Tauschbörsen im Laufe der Jahre erfahren haben, lesen Sie in unserem Artikel.
1. Illegale Tauschbörsen zum Filesharing: Sind sie Geschichte?
Um die 2000er waren Online-Tauschbörsen vor allem negativ behaftet. Sogenannte Filesharing-Tauschbörsen wurden vor allem zum illegalen Tausch von Musik, Filmen, Serien und Games genutzt. Diese Tauschbörsen sind aber nicht grundsätzlich illegal.
INTERESSANT
Der Tausch von Dateien über Torrent-Clients oder Peer-to-Peer-Netzwerke ist nur illegal, wenn urheberrechtlich geschützte Dateien ohne die Zustimmung des Urhebers hoch- und/oder heruntergeladen werden.
Unabhängig davon, ob es sich um aktuelle oder ältere Spielfilme, Musik und Serien handelt, sollten Sie kostenlosen Inhalten skeptisch gegenüberstehen. Zwar bieten einige legale Streaming-Dienste mittlerweile auch kostenlose Abos zum Hören von Musik oder dem Schauen von Filmen an, allerdings müssen Sie sich dafür in der Regel anmelden. Das ist bei illegalen Webseiten meistens nicht der Fall. Mehr zum Thema illegales Streaming lesen Sie in unserem Artikel.
Auch wenn illegale Tauschbörsen nicht mehr so vermehrt genutzt werden wie zu Beginn der 2000er, sind sie noch längst nicht Geschichte. Als Nutzer können Sie immer noch von Kanzleien abgemahnt werden. Eine Filesharing-Abmahnung kommt nicht nur mit hohen Kosten über mehrere tausend Euro daher, sondern kann zusätzlich eine Strafanzeige nach sich ziehen.
ACHTUNG
Wird auf eine Abmahnung nicht reagiert, kann es zudem zum gerichtlichen Verfahren kommen. Aufgrund der hohen Streitwerte, die die Gerichte hier annehmen (teilweise 10.000 Euro Streitwert pro Song), sind Tauschbörsen für die abgemahnten Nutzer dann alles andere als kostenlos.
2. Legale Tauschbörsen zum Tauschen, Verschenken und Verkaufen von gebrauchten Produkten sind im Trend
Der Begriff “Tauschbörse” hat sich im Laufe der Jahre gewandelt. Googlen Sie heute nach “Tauschbörsen” finden Sie vor allem Webseiten, bei denen Sie Dinge wie Bücher, Kleidung, Computer, Möbel oder andere Gegenstände zum Verkauf oder Tausch anbieten können. So können gebrauchte Gegenstände vor dem Wegwerfen gerettet werden. Tauschen ist nicht nur trendy, sondern kommt auch dem Klima zugute.
In Tauschbörsen wie Tauschgnom, Vinted oder Kleinanzeigen finden Sie Tauschpartner und können sich connecten. Auch Nachbarn bieten Hilfe in Form von Dienstleistungen wie Gartenarbeit oder Hausarbeit an. Zur Nutzung der verschiedenen Tauschbörsen ist meistens eine kostenlose Anmeldung nötig. Aber auch Nicht-Mitglieder können in den Kategorien stöbern.
Wollen Sie als Nutzer ein Angebot schalten, können Sie neben dem Beschreibungstext ein Foto hochladen. Sobald Ihre Angebote online sind, können andere Nutzer Sie privat über die Tauschbörse online kontaktieren, Ihnen Gegenangebote machen oder Fragen stellen. Die meisten Tauschbörsen im Internet sind auch als App fürs Smartphone verfügbar. So haben Sie jederzeit die Möglichkeit, mit der Community in Kontakt zu treten.
3. Alternativen zur illegalen Tauschbörse: VOD und Streaming
Teure Abmahnungen und Schadensersatzansprüche machen aus einer illegalen, kostenlosen Tauschbörse schnell ein teures Unterfangen. Aber auch illegale Streamingdienste wie kinox.to oder burning-series.io bürgen Gefahren. Neben Abmahnungen müssen Sie hier mit enormen Sicherheitslücken rechnen. Phishing, Viren und Malware sind die Folge. Wie Sie sich vor Cyberkriminalität schützen, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Vermeiden Sie Sicherheitsrisiken und greifen Sie auf legale Alternativen zurück. Zu den legalen Alternativen gehören Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ oder die Plattformen der großen TV-Sender Joyn (ProSieben) und RTL+. Für Musik können Streamingdienste wie Spotify, Amazon Prime Music oder Deezer genutzt werden. Über Dazn oder Sky können Sie Sportereignisse live verfolgen.
PRAXIS-TIPP
Die meisten Streaming-Dienste kosten Geld. Die günstigsten Abos bei Netflix und Disney+ sind allerdings schon für rund fünf bis sechs Euro im Monat verfügbar. Spotify bietet sogar eine kostenlose Mitgliedschaft mit einigen Einschränkungen an. Und auch Joyn und RTL+ können zum Teil kostenlos genutzt werden.
4. Fazit zu Tauschbörsen
Auf den ersten Blick scheinen illegale Tauschbörsen Geschichte. Filesharing-Abmahnungen sind allerdings auch heute noch präsent. Viele Abmahnkanzleien sind aktiv und verschicken regelmäßig Abmahnungen, die Ihnen teuer zustehen kommen. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Sie nur legale Inhalte über Filesharing-Dienste teilen. Nutzen Sie legale Streaming-Dienste, um Ihre Lieblingsserie zu schauen oder Musik anzuhören.
Online-Tauschbörsen wie Kleinanzeigen, Vinted oder Tauschgnom sind legal. Hier können Sie gebrauchte Waren zum Verkauf oder Tausch anbieten. Außerdem können Sie Nachbarn oder anderen Mitgliedern Ihre Dienstleistungen zur Verfügung stellen.
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