So geht Amazon mit der Digitalsteuer um
Großbritannien hatte im Frühjahr die sogenannte Digital Services Tax (DST) eingeführt. Diese besteuert einen Gewinn, den Unternehmen mit Suchmaschinen, Social Media und Online-Marktplätzen generieren, mit 2 Prozent. Amazon lässt das nicht auf sich sitzen. Der Konzern gibt die Steuer an britische Händler auf dem Marktplatz weiter. Diese müssen seit September 2 Prozent höhere Gebühren im Fulfilment zahlen.
Wie gehen Google und Apple mit der Digitalsteuer um?
Wie Amazon will auch Google die Digitalsteuer nicht hinnehmen. Die Suchmaschine erhöhte daher jetzt die Kosten für Anzeigenkunden in Großbritannien um 2 Prozent. In der Türkei müssen Anzeigenkunden 5 Prozent mehr zahlen. Bei Apple müssen die Entwickler dran glauben. In Frankreich und Italien, wo bald eine Digitalsteuer von 3 Prozent gilt, müssen diese die zusätzliche Besteuerung tragen.
Frankreich setzt Digitalsteuer aus
Frankreich hatte bereits Ende letzten Jahres eine Digitalsteuer eingeführt. Tech-Konzerne sollten 3 Prozent Steuern auf online erzielte Werbegewinne zahlen. Das Land setzte die Steuer im Januar jedoch bereits wieder aus. Denn: Die USA hatte die Steuer stark kritisiert. So drohte die US-amerikanische Regierung damit, französische Importe wie Champagner, Käse, Wein, Kosmetik und Joghurt mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent zu versehen. Auf diese Weise wären Produkte im Wert von 2,4 Milliarden Dollar betroffen gewesen. Frankreich will die Steuer daher voraussichtlich bis Ende des Jahres aussetzen.
Fazit
Die Tech-Konzerne fordern eine einheitliche Steuerlösung. Google gab dazu an, Regierungen weiter zu ermutigen, sich auf eine internationale Steuerreform zu konzentrieren – anstatt Alleingänge zu machen. Das hatte auch die OECD gefordert. Bisher müssen Apple, Amazon und Co. an ihrem Unternehmenssitz Steuern zahlen. Dort liegen diese jedoch vergleichsweise niedrig.
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