Worum geht's?
Ein Cookie – auch HTTP-Cookie oder Browser-Cookie genannt – ist eine kleine Textdatei oder Information, die im Browser gespeichert werden kann. Dabei lassen sich verschiedene Cookiearten unterscheiden: Es gibt Cookies, die für die Funktion einer Website zwingend erforderlich sind sowie Cookies, die Tracking-, Performance- oder Marketingzwecken dienen. Welche Arten von Cookies es gibt und wozu sie eingesetzt werden, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
1. Welche Arten von Cookies gibt es?
Grundsätzlich lassen sich vier verschiedene Arten von Cookies unterscheiden:
- Essenzielle bzw. notwendige Cookies
- Funktionale Cookies
- Leistung- oder Performance Cookies
- Tracking- und Werbe-Cookies
Essenzielle Cookies
Essenzielle Cookies sind kleine Textdateien oder Informationen, die für den Betrieb einer Website erforderlich sind. Ohne diese Cookies ließen sich weder die Funktionen einer Internetseite noch die Website selbst korrekt darstellen. Sie dienen beispielsweise dazu, den Warenkorb eines Onlineshops abzuspeichern und zu verhindern, dass dieser während des Surfens auf anderen Unterseiten des Shops verloren geht, bevor der Nutzer den Kauf abschließen kann.
Ob Sie sich eine Nutzereinwilligung für das Setzen technisch notwendiger Cookies einholen müssen, erfahren Sie in unserem Artikel „Essenzielle Cookies“.
Funktionale Cookies
Funktionale Cookies, z. B. Session-Cookies, sind nicht unbedingt für den technischen Betrieb einer Website notwendig, erhöhen aber die Nutzerfreundlichkeit, indem sie beispielsweise den eingegebenen Standort, Formulardaten oder Schriftarten speichern. Daneben stellen funktionale Cookies z. B. auf passwortgeschützten Seiten Features wie die Speicherung von Benutzernamen und Passwort bereit, sodass User diese Informationen nicht jedes Mal neu eingeben müssen.
Die Cookie-Daten sind anonymisiert und behalten nur solange ihre Gültigkeit, bis der Nutzer die Sitzung beendet. Während der Sitzung zwischen Login und Logout wird eine Session-ID erstellt und an den Client gesendet. So wird der Session-Cookie nur temporär gespeichert. Loggt er sich also etwa aus dem passwortgeschützten Bereich der Website wieder aus, werden auch die Session-Cookies gelöscht.
Performance Cookies
Performance-Cookies oder Statistik-Cookies dienen dazu, Daten über das Nutzerverhalten auf einer Website zu sammeln. Folgende Aspekte lassen sich mit Performance-Cookies beispielsweise messen:
- Dauer und Häufigkeit der aufgerufenen Unterseiten einer Webseite
- Fehlermeldungen
- Ladezeiten
- Reihenfolge der besuchten Seiten
- Verhalten der Seite bei verschiedenen Browsern
- Verwendete Suchbegriffe
Performance-Cookies speichern zwar keine personenbezogenen Daten, dennoch benötigen Sie die Zustimmung Ihrer Nutzer, wenn sie diese Cookieart auf Ihrer Website verwenden möchten.
Tracking- und Marketing-Cookies
Tracking-, Werbe- und Targeting-Cookies haben den Zweck, Nutzern zum Surfverhalten passende Werbeangebote auszuspielen. Die Cookies werden im Browser des Users gesetzt, um ein sessionübergreifendes Tracking zu ermöglichen. Da die Cookies – sofern sie nicht gelöscht werden – dauerhaft im Browser (Client) gespeichert werden, spricht man auch von clientseitigem Cookie-Tracking.
Mehr zum Thema Tracking finden Sie in verschiedenen Beiträgen auf unserer Übersichtsseite „Webtracking“.
2. Was sind First Party Cookies und Third Party Cookies?
Neben den vier Cookiearten lassen sich alle genannten Cookies in zwei Kategorien einteilen:
- First Party Cookies
- Third Party Cookies
Bei dieser Unterteilung wird nicht nach der Technologie unterschieden, sondern wer das Cookie im Browser speichert.
First Party Cookies werden auf der Website gesetzt, auf der sich der User befindet. Die Website speichert die Cookies, gibt die Informationen aber nicht an Dritte weiter. Essenzielle Cookies, funktionale Cookies und Performance Cookies zählen zu den First Party Cookies.
Anders ist das bei Third Party Cookies: Diese stammen von einer fremden Domain und werden von einem Dritt-Server ausgespielt – beispielsweise über einen Werbebanner, weshalb sie auch als Drittanbieter-Cookies bezeichnet werden.
Third Party Cookies sind meist Tracking-Cookies, die von Werbenetzwerken und Analyse-Tools verwendet werden. Sie haben zum Ziel, das Verhalten von Usern beim Surfen im Internet über mehrere Webseiten und einen längeren Zeitraum hinweg auszuwerten, um diesen interessensbasierte Werbung ausspielen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, sammeln Third Party Cookies verschiedene Informationen, beispielsweise über die Navigation des Users auf der Seite, die Häufigkeit der Seitenaufrufe oder die Besuchsdauer auf der Website.
Second Party Cookies gibt es technisch betrachtet übrigens nicht. Gemeint ist hierbei Second Party Daten – also Daten, die im Wesentlichen dieselben Informationen wie Third Party Cookies enthalten, aber von einer zweiten Website über eine Form des Datenaustauschs verwendet werden.
3. Was ist der Unterschied zwischen den Cookiearten?
Die Unterschiede zwischen den Arten von Cookies bestimmen sich nicht nur in ihrem Zweck und ihrer Funktionsweise – sondern auch darin, wie Webseite-Betreiber mit ihnen umgehen müssen. So sehen Vorschriften zum Datenschutz wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die ePrivacy-Verordnung bei einigen Cookiearten vor, dass sie nur dann gesetzt werden dürfen, wenn der User sich damit ausdrücklich einverstanden erklärt:
- Technisch notwendige Cookies dürfen gespeichert werden, ohne dass eine Nutzereinwilligung erforderlich ist.
- Funktionelle und Performance-Cookies dürfen nur dann ohne Einwilligung gesetzt werden, wenn es sich um First Party Cookies handelt. Bei Third Party Cookies ist hingegen die Zustimmung des Nutzers erforderlich.
- Tracking- und Marketing-Cookies benötigen in jedem Fall eine Nutzereinwilligung gemäß DSGVO.
WICHTIG
Auch wenn Sie für das Setzen technisch erforderlicher First Party Cookies keine Zustimmung Ihrer Internetbesucher benötigen, müssen Sie diese dennoch in Ihrer Datenschutzerklärung informieren, dass Sie diese setzen und welche Funktion Ihre essenziellen Cookies haben. Worauf Sie dabei achten müssen, erklären wir in diesem Artikel: „Was muss in die Datenschutzerklärung, wenn ich Cookies setzen möchte?“.
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Sie möchten nicht-technisch notwendige Cookies setzen, um das Surfverhalten Ihrer Nutzer zu analysieren und Ihre Website zu optimieren? Dann benötigen Sie in jedem Fall die vorherige aktive und freiwillige Einwilligung der User. Wie eine solche Nutzereinwilligung aussehen muss, erfahren Sie in unseren Artikeln:
4. Welche Funktionen haben Cookies?
Die Funktionen von Cookies hängen davon ab, um welche Art von Cookie es sich handelt – funktionale Cookies haben andere Aufgaben als Tracking-Cookies. Klar ist, dass Websiten ohne den Einsatz essenzieller Cookies nicht funktionieren würden.
Es gibt also bestimmte Cookies, die für den Betrieb einer Internetseite und das Internet, wie wir es kennen, unbedingt erforderlich sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Cookies, deren Verwendung wesentlich im Interesse von Unternehmen und Werbetreibenden liegt, die aber nicht notwendig sind, um die Website korrekt darzustellen.
Performance- und Tracking-Cookies ermöglichen es, das Surfverhalten von Nutzern nicht nur auf der eigenen Website, sondern über mehrere Seiten hinweg zu analysieren. Das bietet die Möglichkeit, Website und Customer Journey zu optimieren, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und Fehler und Absprungraten zu reduzieren.
Daneben ermöglichen Cookies auch die Finanzierung von Inhalten im Internet: Durch die Verwendung von Werbe-Cookies können den Nutzern persönlich zugeschnittene Werbeangebote ausgespielt werden, durch deren Platzierung Website-Betreiber wiederum Website und Inhalte kostenfrei zur Verfügung zu stellen können.
Mit einem Cookie Consent Tool können Sie Besucher*innen Ihrer Website die Möglichkeit geben, der Verwendung bestimmtet Cookies zuzustimmen. In den eRecht24 Premium Pakteten ist ein Cookie Constent Tool enthalten.
5. Gibt es Alternativen zu Cookies?
Einige Cookies sind für den einwandfreien Betrieb von Webseiten unerlässlich und können daher nicht einfach weggelassen werden. Wenn es um Alternativen zu Cookies geht, sind jedoch in den meisten Fällen alternative Lösungen zum Cookiebasierten Tracking gemeint – und da gibt es einige.
Da die Kritik von Datenschützern am Tracking mittels Third Party Cookies in den letzten Jahren immer lauter wird, erhöht sich zunehmend der Druck, diese Tracking-Methode zu unterbinden.
Eine der bekanntesten Alternativen zum Tracking ohne Cookies ist das Fingerprint-Tracking. Hier wird der Nutzer nicht durch gesetzte Cookies in seinem Browser, sondern durch bestimmte Software- und Hardware-Merkmale identifiziert. Dazu gehören beispielsweise das verwendete Endgerät und Modell, Betriebssystem, Displaygröße, IP-Adresse und genutzter Browser und -version.
Gesammelt ergeben diese Merkmale einen digitalen Fingerabdruck, anhand dessen der Nutzer wiedererkannt werden kann – und das auch browserübergreifend. Fingerprint-Tracking ist jedoch nicht die einzige Methode, Nutzerverhalten ohne Cookies nachzuverfolgen. Welche Möglichkeiten es außerdem gibt, lesen Sie in unserem Artikel zum Thema „Was ist Cookieless Tracking?“.
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