KI-Absicherung für Online-Shops

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Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert bereits heute die Art und Weise, wie Online-Shops arbeiten – von der Datenanalyse über die Kundenkommunikation bis hin zur Prozessautomatisierung. KI im E-Commerce kann dabei helfen, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, Ressourcen gezielter einzusetzen und neue digitale Services im E-Commerce zu entwickeln.

Für die Branche der Online-Shops entsteht dadurch ein echter Wettbewerbsvorteil. Doch mit dem zunehmenden Einsatz von KI-Systemen im E-Commerce steigt auch der rechtliche und ethische Klärungsbedarf. Die Regulierung der KI-Nutzung befindet sich derzeit in einem dynamischen Wandel.

Ein zentrales Vorhaben auf europäischer Ebene ist der EU AI Act, der erstmals klare gesetzliche Rahmenbedingungen für den KI-Einsatz im Bereich E-Commerce schafft und schrittweise wirksam wird. Auch bestehende Rechtsgebiete wie Datenschutz, Urheberrecht oder Produkthaftung für Online-Shops können bereits heute relevant sein – je nach Art und Zweck der eingesetzten KI-Technologien.

 

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Warum ist KI-Absicherung für Online-Shops relevant?

Viele Unternehmen und Organisationen im Bereich der Online-Shops fragen sich, ob sie jetzt schon tätig werden müssen. Die Antwort lautet: Ja. Auch wenn die Regulierung noch nicht vollständig abgeschlossen ist, gibt es bereits heute rechtliche Risiken, die mit dem Einsatz von KI im E-Commerce verbunden sind. Dazu zählen etwa intransparente Entscheidungsprozesse, fehlende Datenbasis oder unklare Verantwortlichkeiten.

 

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Wer sich heute mit diesen Fragen beschäftigt, kann nicht nur rechtliche Stolpersteine vermeiden, sondern zeigt auch Verantwortungsbewusstsein gegenüber Kunden, Partnern und Mitarbeitenden im Bereich E-Commerce. Eine bewusste Auseinandersetzung mit KI und ihrer rechtssicheren Anwendung im Online-Shop stärkt das Vertrauen und sorgt für klare interne Abläufe.

Welche Risiken ergeben sich beim Einsatz von KI für Online-Shop-Betreiber?

KI-Systeme für Online-Shops funktionieren datenbasiert, lernen eigenständig hinzu und liefern automatisierte Ergebnisse – doch genau das macht sie auch anfällig für rechtliche Unsicherheiten im E-Commerce. Für Online-Shop-Betreiber kann das konkret bedeuten:

  • Fehlentscheidungen oder Verzerrungen, etwa durch unvollständige oder voreingenommene Daten
  • Haftungsfragen, wenn durch KI-Empfehlungen falsche oder sogar schädliche Entscheidungen getroffen werden
  • Verstöße gegen Datenschutzrecht, insbesondere bei der Verarbeitung sensibler oder personenbezogener Daten
  • Mangelnde Transparenz, wenn KI-Modelle nicht nachvollziehbar oder erklärbar sind
  • Reputationsrisiken, wenn durch KI verursachte Fehler öffentlich werden

Diese Risiken betreffen nicht nur Großunternehmen. Auch kleinere Organisationen und Einzelunternehmer im E-Commerce sollten sich rechtzeitig damit auseinandersetzen, wie KI im eigenen Umfeld eingesetzt wird – und welche Vorkehrungen Sie als Online-Shop-Betreiber treffen können.

 

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Mögliche Folgen einer fehlenden KI-Absicherung für Online-Shops

Die Folgen einer fehlenden rechtlichen Absicherung können für Online-Shops erheblich sein – auch ohne vorsätzliches Fehlverhalten. Schon heute greifen gesetzliche Vorgaben für Online-Shops wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die Produkthaftung oder das Urheberrecht, wenn KI-Systeme im E-Commerce personenbezogene Daten verarbeiten, fremde Inhalte nutzen oder eigenständige Entscheidungen treffen, die zu Schäden führen.

Ohne klare Regeln und interne Richtlinien für Online-Shops kann es passieren, dass nicht nachvollziehbare KI-Entscheidungen getroffen werden oder Verantwortlichkeiten unklar bleiben. Das kann zu:

  • Bußgeldern bei Datenschutzverstößen,
  • Haftungsklagen durch betroffene Dritte,
  • Verlust von Vertrauen bei Kunden und Geschäftspartnern
  • und Imageschäden bei medialer Berichterstattung führen.

Je früher Sie als Online-Shop-Betreiber hier Klarheit schaffen, desto besser lassen sich solche Szenarien vorbeugen.

Sören Siebert
Sören SiebertRechtsanwalt

So kann rechtliche KI-Absicherung in der Praxis für Online-Shops aussehen:

Auch wenn es derzeit noch keine umfassende gesetzliche Pflicht zur KI-Absicherung gibt, können Sie als Online-Shop-Betreiber bereits heute aktiv werden. Die folgenden Maßnahmen für Online-Shops sind sinnvoll und lassen sich individuell anpassen:

1. Einsatzbereiche für Online-Shops definieren und dokumentieren

Schaffen Sie als Online-Shop-Betreiber Klarheit, in welchen Prozessen und Bereichen KI bei Ihnen eingesetzt wird. Welche Online-Shop-Aufgaben übernimmt das System? Welche Entscheidungen im E-Commerce werden beeinflusst? Und auf welcher Datengrundlage basieren diese Prozesse?

KI kann in Online-Shops vielfältig eingesetzt werden. Sie können Produktbeschreibungen von einer KI texten lassen. Mittels KI können außerdem dynamische Text- und Bildanpassungen je nach Zielgruppe gemacht werden. Gleiches gilt für individuelle Produktempfehlungen basierend auf dem Nutzerverhalten sowie dynamische Angebote je nach Nutzerprofil.

Im Kundenservice können Sie Chatbots einsetzen, die rund um die Uhr Fragen Ihrer Kunden beantworten. Im Marketing kann mittels KI eine Conversion-Optimierung sowie A/B-Testing stattfinden. Aber auch zur Betrugsprävention und Sicherheit lässt sich künstliche Intelligenz im Online-Shop verwenden. So kann die KI z. B. ungewöhnliches Kaufverhalten aufspüren und Gutscheinmissbrauch erkennen.

PRAXIS-TIPP

Sie können mit der KI automatisierte Preisgestaltungen entwickeln, Liefervorhersagen tätigen und durch Nachfrageprognosen den Bestand optimieren. Aber all diese Bereiche birgen auch rechtliche Risiken.

2. Datenschutzkonformität im E-Commerce sicherstellen

Sobald personenbezogene Daten im E-Commerce verarbeitet werden, gelten die Vorgaben der DSGVO für Online-Shops. Prüfen Sie, ob Einwilligungen notwendig sind, welche Rechtsgrundlagen für Online-Shops greifen und ob eine Datenschutz-Folgenabschätzung erforderlich ist.

In Online-Shops werden personenbezogene Daten nicht nur beim Bestellabschluss verarbeitet. Oftmals wird das Nutzerverhalten analysiert und Interessen und Standortdaten verarbeitet. Nutzen Sie dafür eine KI, müssen Sie als Online-Shop-Betreiber eine klare und aktive Einwilligung des Nutzers einholen. Diese muss außerdem jederzeit widerrufbar sein.

In der Datenschutzerklärung müssen Sie aufführen, welche KI-Technologien in Ihrem Online-Shop zum Einsatz kommen und wie sie funktionieren. Eine rechtssichere Datenschutzerklärung erstellen Sie kostenlos bei eRecht24 mit dem Datenschutz-Generator.

Nutzen Sie KI für automatisierte Entscheidungen, beispielsweise für Kreditwürdigkeitsprüfungen, Scoring oder für personalisierte Preise, müssen Sie die Anforderungen nach Art. 22 DSGVO beachten. Der Nutzer muss in diesem Fall über die Entscheidung und die Tragweite aufgeklärt werden. Wichtig ist außerdem, dass ein Mensch die Entscheidungen der KI überprüft. Bei besonders risikobehafteten Anwendungen (beispielsweise bei der Verarbeitung von sensiblen Daten) kann eine Datenschutz-Folgenabschätzung nötig sein.

AUFGEPASST

Sie müssen außerdem als Shopbetreiber darauf achten, dass Ihre KI-Dienstleister DSGVO-konform arbeiten. Ein AV-Vertrag, die Prüfung des Serverstandorts sowie der Einsatz von Standardvertragsklauseln bei Anbietern aus Drittländern außerhalb der EU ist obligatorisch.

3. Transparenz im E-Commerce schaffen

Erklären Sie, wie die eingesetzte KI im E-Commerce funktioniert, insbesondere wenn sie Auswirkungen auf Dritte hat. Dokumentieren Sie als Online-Shop-Betreiber die Systemlogik, Trainingsdaten und Entscheidungsgrundlagen – auch zur internen Nachvollziehbarkeit.

Ihre Kunden müssen klar und verständlich erfahren, dass KI eingesetzt wird, wozu die KI dient und welche Daten verarbeitet werden. Sie müssen als Online-Shop-Betreiber darlegen, wie Entscheidungen der KI zustande kommen und ob automatisierte Entscheidungen erfolgen. Weiterhin muss der Kunde auf sein Widerspruchsrecht gegen Profiling hingewiesen werden. Nennen Sie außerdem die verantwortliche Person - das kann entweder eine verantwortliche Stelle oder Ihr Datenschutzbeauftragter sein.

4. Verträge und Haftung im E-Commerce regeln

Nutzen Sie als Online-Shop-Betreiber externe Dienstleister oder Softwareanbieter mit KI-Funktionen? Dann sollten Verträge klare Regelungen zur Haftung, zum Datenumgang und zur Verantwortung enthalten – insbesondere bei automatisierten Entscheidungen.

Sichern Sie sich als Online-Shop-Betreiber vertraglich ab, wer inwiefern für Fehler, Falschentscheidungen und Datenschutzverstöße beim Einsatz der KI haftet. Werden personenbezogene Daten verarbeitet, ist vor allem bei automatisierten Entscheidungen oder externen KI-Diensten ein AV-Vertrag Pflicht. Außerhalb der EU müssen Standardvertragsklauseln abgeschlossen und das Datenschutzniveau des KI-Anbieters geprüft werden. Auch wenn Sie die KI extern betreiben, haften Sie als Shopbetreiber gegenüber Ihren Kunden.

5. Online-Shop-Mitarbeitende sensibilisieren

Führen Sie regelmäßige Schulungen durch, um Ihr Team für die Chancen und Risiken der KI-Nutzung im E-Commerce zu sensibilisieren. Nur wer die Funktionsweise und mögliche Konsequenzen versteht, kann im Alltag als Online-Shop-Betreiber verantwortungsvoll handeln.

Um einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit KI-Systemen zu gewährleisten, sollten Ihre Mitarbeitenden einmal jährlich an einer KI-Weiterbildung teilnehmen. Dabei sollte vor allem Basiswissen zur künstlichen Intelligenz sowie rechtliche Risiken und Pflichten vermittelt werden, aber auch spezifische Informationen über den jeweiligen Bereich, in dem der Mitarbeiter arbeitet (Support, HR, Redaktion, etc.). Die Mitarbeitenden sollten darauf geschult werden, KI-Ergebnisse kritisch zu hinterfragen und fehlerhafte Angaben zu erkennen.

 

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Welche KI-Tools nutzen Online-Shops typischerweise?

Je nach Branche und Arbeitsfeld sind unterschiedliche Formen der Künstlichen Intelligenz im Einsatz. Häufig verwendete Technologien bei Online-Shops sind unter anderem:

  • Marketingtexte und Produktbeschreibungen, z. B. ChatGPT
  • Bildgenerierung und Grafikerstellung, z. B. Midjourney oder Canva
  • SEO und Webseitenanalyse, z. B. Frase
  • Chatbots zur Kundenkommunikation, z. B. ManyChat
  • Personalisierte Produktempfehlungen, z. B. Nosto
  • Personalisiertes E-Mail-Marketing, z. B. Mailchimp

Unabhängig vom konkreten Einsatzbereich gilt: Die rechtliche Absicherung für Online-Shops sollte individuell geprüft werden – mit Blick auf die jeweiligen Anforderungen, Datenquellen und Zielgruppen.

 

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KI-Absicherung für weitere Branchen

Wir unterstützen nicht nur Online-Shops, sondern bieten rechtliche KI-Beratung und -Absicherung auch für viele andere Berufsgruppen und Branchen:

 

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Häufig gestellte Fragen zur KI-Absicherung für Online-Shops

Wie sicher ist die KI?

Die Sicherheit einer KI hängt wesentlich vom verwendeten System und dessen technischer Umsetzung ab. Zwar sind viele KI-Modelle sehr leistungsfähig, dennoch können Fehler, ungenaue Ergebnisse oder problematische Inhalte auftreten. Umso wichtiger ist es, für ausreichende Schutzmaßnahmen wie Zugriffsbeschränkungen und Datenverschlüsselung zu sorgen. Am Ende liegt die Verantwortung für den Einsatz jedoch immer bei demjenigen, der die KI nutzt – sowohl rechtlich als auch ethisch.

2. Wie trägt KI zur Sicherheit bei?

KI kann gezielt zur Erhöhung der Sicherheit beitragen – etwa durch das Erkennen ungewöhnlicher Muster, das Filtern von Spam oder das Aufspüren von Risiken in IT-Systemen. Auch im Alltag digitaler Anwendungen wie Online-Shops hilft KI, Prozesse zu automatisieren und Fehlerquellen zu minimieren. Trotzdem sollte immer ein Mensch den Überblick behalten und Entscheidungen kontrollieren – denn ohne Aufsicht ist der sichere Einsatz nicht gewährleistet.

3. Gibt es schon gesetzliche Vorschriften zur KI-Nutzung?

Ja, bereits heute gelten rechtliche Regeln. Die DSGVO findet Anwendung, sobald personenbezogene Daten mithilfe von KI verarbeitet werden. Zusätzlich wurde in der EU der AI-Act verabschiedet, der risikobasierte Vorgaben für den KI-Einsatz enthält – insbesondere bei sensiblen Anwendungsfällen wie automatisierten Entscheidungen, Scoring-Systemen oder Überwachungstechnologien.

4. Was ist, wenn meine KI diskriminierende Entscheidungen trifft?

Trifft eine KI diskriminierende Entscheidungen, liegt die Verantwortung beim Betreiber oder Nutzer der Technologie. Die DSGVO erlaubt automatisierte Entscheidungen mit erheblicher Auswirkung nur unter engen Voraussetzungen – insbesondere mit menschlicher Kontrolle. Diskriminierung, z. B. in Auswahlprozessen, kann nicht nur zu Bußgeldern führen, sondern auch das Vertrauen der Nutzer stark beschädigen. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind deshalb unverzichtbar.

5. Muss ich einen Datenschutzbeauftragten bei KI-Nutzung einbinden?

Wenn ein Datenschutzbeauftragter in deinem Unternehmen oder Shop bestellt ist, muss er auch bei der Einführung und Nutzung von KI-Technologien mit einbezogen werden – insbesondere, wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden. Der Datenschutzbeauftragte hilft, Risiken zu erkennen, rechtliche Anforderungen zu prüfen und alle KI-bezogenen Prozesse ordnungsgemäß zu dokumentieren.

6. Wie wird künstliche Intelligenz beim Online-Shopping eingesetzt?

Künstliche Intelligenz wird im Online-Shopping eingesetzt, um personalisierte Produktempfehlungen zu geben, Kundenanfragen über Chatbots zu beantworten, Texte wie Produktbeschreibungen automatisch zu erstellen, die Suchfunktion im Shop zu verbessern und Prozesse wie Lagerhaltung oder Preisgestaltung zu optimieren. Sie hilft so, das Einkaufserlebnis effizienter, individueller und benutzerfreundlicher zu gestalten.

Unsere Expertise für Online-Shops

Wir wissen, dass jeder Online-Shop seine eigenen rechtlichen Herausforderungen mit sich bringt. Unsere individuellen Impressumslösungen berücksichtigen genau diese branchenspezifischen Besonderheiten – von Plattformanforderungen über Datenschutz bis hin zu E-Commerce-Richtlinien. Entdecken Sie, in welchen Bereichen wir Online-Händler besonders umfassend unterstützen.

Caroline Schmidt
Caroline Schmidt, B.A.
SEO-/SEA-Managerin (IHK) & Online-Redakteurin

Caroline Schmidt hat Medienbildung studiert und ein einjähriges Volontariat in der Online-Redaktion eines Berliner Legal-Tech-Unternehmens absolviert. Sie ist seit über fünf Jahren als Legal Writerin tätig und hat in verschiedenen Rechtsbereichen, darunter dem Arbeitsrecht, Schreiberfahrungen gesammelt. Seit 2022 ist sie als Legal Writerin und SEO-Redakteurin Teil des eRecht24-Redaktionsteams.

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