Sicherheit im Netz: eBay-Kleinanzeigen fordert bald Identifizierung

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Worum geht's?

Nach einem Fernsehbericht über Belästigung und Anmache von Jugendlichen im Internet zieht man beim Online-Portal eBay-Kleinanzeigen Konsequenzen. Wer Angebote einstellen oder darauf reagieren will, soll das künftig nur über einen verifizierten Account tun dürfen. Damit sollen sogenannte „Cybergroomer“ abgeschreckt werden.

Sexuelle Belästigung von Jugendlichen

Geplant habe man die Verifizierung schon länger, so ein Sprecher der Plattform. Im Zusammenhang mit der öffentlichen Diskussion um Cybergrooming allerdings solle die Umsetzung nun beschleunigt werden. Schon im Sommer wolle man mit den Kategorien starten, in denen viele Minderjährige inserieren: Nachhilfe, Kinderbetreuung und Babysitting. Wie häufig hier Erwachsene mit sexuellen Interessen Kontakt aufnehmen, hat gerade ein RTL-Experiment unter dem Titel „Angriff auf unsere Kinder“ gezeigt. Schauspieler gaben sich dabei als Zwölfjährige auf der Suche nach einem Nebenjob aus. Sie erhielten Hunderte Mails mit sexuellen Anfragen und Belästigungen.

Ende der Anonymität

Von „Cybergrooming“ spricht man, wenn Erwachsene über Internet-Plattformen gezielt Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufnehmen, um sie zu sexuellen Handlungen zu bringen. Werden die Täter gefasst, drohen ihnen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. Doch die Strafverfolgung gestaltet sich schwierig, solange sie sich hinter anonymen Accounts verstecken können. Die Pläne bei eBay Kleinanzeigen sehen nun vor, dass die Inhaber von Kleinanzeigen-Konten eine Mobilfunknummer angeben müssen. An diese Nummer erhalten sie eine SMS mit einem Code zu Verifizierung. Mit Hilfe der Handynummer lassen sich potenzielle Belästiger später leichter ausfindig machen. Schon diese Möglichkeit soll zumindest Gelegenheitstäter künftig von dem Kleinanzeigen-Portal fernhalten. 

Fazit

Ab Sommer wird die Verifizierung zur Pflicht, wenn Nutzer einschlägiger Kategorien eine Anzeige einstellen oder auf ein Inserat antworten wollen. Mit der Zeit will man die Überprüfung auf alle Accounts und Bereiche ausdehnen. Noch ist offen, mit welchem Merkmal bereits überprüfte Konten gekennzeichnet werden sollen. Denkbar ist beispielsweise ein blauer Haken, wie er bei Twitter oder Instagram üblich ist. Langfristig soll es nicht mehr möglich sein, ein Nutzerkonto ohne Verifizierung zu unterhalten. Völlige Sicherheit vor Cybergrooming allerdings kann auch diese Maßnahme nicht garantieren.

Anke Evers
Journalistin und Texterin, freiberuflich

Anke Evers absolvierte ihr Studium in Sozial- und Kommunikationswissenschaft und hat als Redakteurin für verschiedene Radio- und Fernsehsender gearbeitet. Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Anke Evers als freiberufliche Journalistin im Online-Bereich. Ihre umfassende Fachkenntnis bringt sie seit 2015 in das Redaktionsteam von eRecht24 ein, wo sie insbesondere für die Erstellung von News-Beiträgen verantwortlich ist.

Dirk Meyer
Vor Allem haben 12jährige sich noch keine Jobs zu suchen - das ist übrigens illegal.Außerdem: wer einem Zwölfjährigen Hund oder Kind anvertraut ist an sich schon mal leicht weltfremd - dazu gehört Verantwortungsb ewusstsein, und das ist in diesem Alter noch nicht so weir ausgeprägt. Ein solches Übermaß an Verantwortung ist auch für den/die Zwölfjährige/n nicht gut.Wenn ebay über das Alter der Inserenten informiert ist, sollte es diese Anzeigen stoppen (vielleicht mit einer Erklärungsmail an den Zwölfjährigen), damit wäre dem Übel zumindest an dieser Stelle die Gelegenheit genommen, in Aktion zu treten. Also erst einmal hier anpacken, bevor man den Datenschutz weiter unterhöhlt.Und außerdem: über solche Maßnahmen lachen diese Täter bloß, die sind Überwachung sversuche auf ganz anderem Niveau gewohnt.Getan muss etwas werden gegen solche Schädlinge, und hier könnte man bei der Bestrafung, respektive beim Schutz der Gesellschaft vor solchen Leuten einsetzen. Ich weiß, in vielen Fällen ist das eine Krankheit und "die sind dafür nicht verantwortlich, aber das sind Krebszellen auch nicht und werden trotzdem herausgeschnitt en. Also: Kastration und lebenslängliche Sicherheitverwa hrung, egal was die Ursache für die Abweichung ist. Hier gilt das Wohl der Gesellschaft vor den Interessen des Einzelnen.Und ja, ich habe meinen richtigen Namen angegeben, weil ich von der Richtigkeit des hier Geäußerten überzeugt bin.
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weilpatriarchen
"Völlige Sicherheit vor Cybergrooming allerdings kann auch diese Maßnahme nicht garantieren."Wenigstens ein wenig Schutz für Mädchen sollte es doch im 21.Jahrhundert geben, doch so eine unnütze "Verifizierung" hintert Männer überhaupt nicht. SmS Verifizierung ist Pseudoschutz und hat eigentlich einen anderen Zweck.Dass darauf zurückgegriffe n wird, statt wirklich was gegen Kindesmissbrauc h zu tun - von dem zu 99% leider Mädchen Opfer sind - liegt wahrscheinlich daran, dass hinter ebay ebenso viele Männer stecken, wie die SchauspielerInn en Belästigungsma ils erhielten. Und die paar Frauen die noch mitherumschwirr en, haben mal wieder gar nichts zu sagen -sind bloß Vogelscheuchen und Schindluder, schließlich wird ja jemand sich für Fehlverhalten verantwortlich zeigen müssen... wer käme da ausser Frauen schon in Frage. Die sind doch immer an allem schuld.Wenn Sexualstraftäter Gesetze udgl. machen, ist klar wer die Leidtragenden sind. Das ist wirklich traurig.
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