Worum geht's?
Abmahnwellen im Filesharing sind mittlerweile eher die Ausnahme als die Regel geworden. Die Kanzlei Nimrod mit Sitz in Berlin versendet im Auftrag ihrer Mandanten allerdings nach wie vor Filesharing-Abmahnungen. Häufigster Grund ist der illegale Download von Computerspielen in Tauschbörsen. Sie werden dazu aufgefordert, Schadensersatz zu leisten und eine beigefügte Unterlassungserklärung zu unterschreiben. Warum Sie allerdings nicht vorschnell handeln sollten, wenn Sie eine Nimrod-Abmahnung erhalten haben und wie Ihnen ein spezialisierter Anwalt helfen kann, lesen Sie in unserem Artikel.
1. Abmahnung der Kanzlei Nimrod erhalten: So reagieren Sie richtig
Eine Abmahnung sollten Sie grundsätzlich ernst nehmen und nicht ignorieren. Kontaktieren Sie die Kanzlei Nimrod nicht und unterschreiben oder zahlen Sie auch nichts. Notieren Sie sich stattdessen die genannten Fristen für die Abgabe der Unterlassungserklärung sowie für die Zahlung des geforderten Vergleichsbetrags, der in der Regel bei 850 Euro oder höher liegt.
AUFGEPASST
Sollte jemand Ihnen den Rat erteilt haben, die Abmahnung zu ignorieren oder zu behaupten, dass Sie diese nicht erhalten haben, weil sie nicht per Einschreiben zugestellt wurde, dann wurden Sie schlicht zu Ihrem Nachteil beraten. Die Kanzlei Nimrod ist dafür bekannt, für Ihre Mandanten zu klagen. Die Kosten für ein gerichtliches Verfahren werden dem Abgemahnten zusätzlich zum Vergleichsbetrag in Rechnung gestellt.
Kontaktieren Sie einen auf Abmahnungen spezialisierten Anwalt. Haben Sie die Urheberrechtsverletzung nicht begangen, kann Ihnen der Anwalt helfen, die Abmahnung aus der Welt zu schaffen. Haben Sie illegales Filesharing begangen, kann der Anwalt die Höhe des Schadensersatzes verhandeln und außerdem eine modifizierte Unterlassungserklärung verfassen.
ÜBRIGENS
Neben der Verhandlung des Schadensersatzes sollte ein Anwalt zunächst überprüfen, ob die Höhe des Schadensersatzes angemessen ist. Die Kanzlei Nimrod bietet den Abgemahnten in der Regel einen pauschalen Vergleichsbetrag an, der sich aus Schadensersatzkosten und Anwaltskosten zusammensetzt.
Die Anwaltskosten werden prozentual vom Gegenstandswert berechnet. Ein spezialisierter Anwalt kann überprüfen, ob die angesetzte Höhe des Gegenstandswertes und damit die in Rechnung gestellten Anwaltskosten rechtens sind.
Die modifizierte Unterlassungserklärung ist ein Vertrag, der zu Ihren Gunsten angepasst wird. Anders als die strafbewehrte Unterlassungserklärung, die oft sehr hohe Vertragsstrafen nach sich zieht und einem Schuldeingeständnis gleichkommen kann, bedeutet die modifizierte Unterlassungserklärung weniger Nachteile für Sie. Mehr dazu in unserem Artikel “Die modifizierte Unterlassungserklärung als Wundermittel gegen Abmahnungen?”.
Achten Sie darauf, dass die Fristen bei Abmahnungen kurz sind. Meistens handelt es sich nur um wenige Tage, in denen Sie reagieren müssen. Verlassen Sie sich nicht auf die Verjährung einer Filesharing-Abmahnung. Die Verjährung kann drei Jahre (Unterlassungsansprüche und Anwaltskosten), aber auch zehn Jahre (Schadensersatz) betragen.
2. Welche Abmahnungen verschicken die Nimrod Rechtsanwälte?
Die Kanzlei Nimrod verschickt vor allem Abmahnungen wegen illegalem Filesharing. Dabei vertritt die Kanzlei vor allem Spielehersteller wie Deadalic, Astragon oder Aerosoft. Sie erhalten eine Abmahnung, wenn Sie oder jemand, der Ihren Internetanschluss nutzt, illegal ein PC-Spiel - meistens Simulatoren - über eine Filesharing-Plattform oder eine Tauschbörse heruntergeladen haben.
Mit der Abmahnung von Nimrod werden Schadensersatz für den Spielehersteller und eine Unterlassungserklärung gefordert. Auch wenn Sie selbst die Urheberrechtsverletzung nicht begangen haben, erhalten Sie als Anschlussinhaber die Abmahnung. Die Rechtsanwälte der Kanzlei Nimrod gehen davon aus, dass Sie für das Hoch- oder Herunterladen des Computerspiels verantwortlich sind.
ACHTUNG!
Jetzt kommt das große ABER: Die Störerhaftung, die Sie als Anschlussinhaber grundsätzlich haftbar für illegales Filesharing gemacht hat, gibt es seit 2017 nicht mehr. Können Sie darlegen, dass nicht nur Sie selbst, sondern auch andere Personen den Internetanschluss mit der gleichen IP-Adresse nutzen und Sie die Urheberrechtsverletzung nicht begangen und davon auch keine Kenntnis haben, haften Sie für das illegale Filesharing nicht.
3. Wie erkennen Sie, dass es sich um eine echte Abmahnung und keine Fake-Abmahnung handelt?
Fake-Abmahnungen sind für Laien oftmals schwer zu erkennen. Grundsätzlich sollten Sie bei einer Filesharing-Abmahnung per Mail zunächst aber stutzig werden. Abmahnungen dürfen von Kanzleien zwar per Mail verschickt werden, aber in der Praxis kommt dies kaum vor. Eine Nimrod-Abmahnung erhalten Sie also in der Regel per Post.
Prüfen Sie zunächst die Absenderadresse. Hier sollten die Rechtsanwälte der Kanzlei Nimrod aufgeführt sein. Daneben sollte die Nimrod-Abmahnung die Rechteinhaber bezeichnen. Der Verstoß - also die Urheberrechtsverletzung - sollte ebenfalls benannt werden. Hier sollte die Nimrod-Abmahnung auch konkrete Details des Verstoßes enthalten.
WUSSTEN SIE’S SCHON?
Kurze Fristen sind bei Filesharing-Abmahnungen normal. Wird allerdings in der Nimrod-Abmahnung eine Zahlung bis morgen oder innerhalb der nächsten zwei Tage gefordert, kann dies ebenfalls ein Anzeichen auf eine Fake-Abmahnung sein. Weitere Indizien für Fake-Abmahnungen finden Sie in unserem Artikel.
Falsche IP-Adresse als Indiz für eine Fake-Abmahnung?
Neben dem Namen des Mandanten und der angeblich heruntergeladenen Datei samt Datum und Uhrzeit, wird dem Abgemahnten auch die IP-Adresse genannt, von der die Verletzung des Urheberrechts begangen wurde. Dabei handelt es sich um eine dynamische IP-Adresse, die bei jeder Einwahl, bzw. spätestens nach 24 Stunden vom Provider vergeben wird und nicht mit der festen IP-Adresse des Anschlussinhabers identisch ist.
Daher glauben viele Abgemahnte, dass es sich um eine falsche IP-Adresse handelt. Die dynamische IP-Adresse erfährt die Abmahnkanzlei Nimrod durch einen Testdownload. Mittels eines richterlichen Beschlusses können die Rechtsanwälte den Provider auffordern, den Anschlussinhaber der IP-Adresse zu ermitteln und dessen Anschrift herauszugeben.
4. Fazit zu Abmahnungen der Kanzlei Nimrod
Haben Sie eine Nimrod-Abmahnung erhalten, sollten Sie diese sicherheitshalber von einem Anwalt überprüfen lassen. Suchen Sie sich Rat und Hilfe bei einem spezialisierten Anwalt und lassen Sie eine unverbindliche und kostenlose Ersteinschätzung vornehmen.
Der Anwalt kann nicht nur die Angemessenheit der Höhe des Schadensersatzes überprüfen, sondern kann Ihnen zusätzlich durch eine modifizierte Unterlassungserklärung Vorteile gegenüber der strafbewehrten Unterlassungserklärung schaffen.
Für den Laien sind Fake-Abmahnungen oft schwer zu erkennen. Ein Anwalt sieht allerdings auf den ersten Blick, ob es sich um eine falsche Abmahnung handelt. Haben Sie die Tat nicht begangen und wussten Sie nichts von der Urheberrechtsverletzung, kann der Anwalt eine Gegendarstellung für die Abmahnung von Nimrod formulieren.
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