Apple will mehr Datenschutz
Der Streit zwischen den beiden Branchen-Riesen schwelt schon seit Monaten. Genauer gesagt: seit Apple im vergangenen Sommer angekündigt hat, die Voreinstellungen zur Privatsphäre zu verändern. Daten sollen künftig nur noch von solchen Apps verarbeitet werden dürfen, denen Nutzer das ausdrücklich gestatten. Bisher läuft es genau andersherum: Wer sich vor geräteübergreifendem Tracking schützen will, muss mühsam die Einstellungs-Optionen durchsuchen und voreingestellte Häkchen entfernen.
Facebook braucht Nutzerdaten
Wie viele iPhone-Besitzer Facebook den Datenzugriff erlauben werden, weiß niemand. Klar ist aber: Die große Stärke des sozialen Mediums liegt darin, kleinen und mittelgroßen Unternehmen eine genau zugeschnittene Zielgruppe für ihre Anzeigen zur Verfügung zu stellen. Berücksichtigt werden nicht nur Größen wie Alter und Geschlecht, sondern auch ganz spezifische Interessen, ermittelt anhand des Klickverhaltens der Nutzer. Damit dieses Targeting weiterhin funktioniert, ist man also auf die Einwilligung der Apple-Fans angewiesen.
Vorteile personalisierter Werbung
Mit unübersehbaren Hinweis-Seiten will Facebook nun User mit iOS-Geräten über die Konsequenzen der anstehenden Entscheidung informieren. Erklärt wird beispielsweise, dass ein „Nein“ zur Datennutzung nicht generell vor Werbung schützt. Wer allerdings der Verarbeitung zustimmt, sieht hauptsächlich solche Anzeigen, die den persönlichen Interessen entsprechen. Darüber hinaus unterstütze das Facebook-System vor allem kleine und mittelgroße Unternehmer. Eine Zustimmung helfe also auch den Hauptbetroffenen der corona-bedingten Wirtschaftskrise.
Fazit
Im Dezember hatte Facebook bereits mit riesigen Anzeigen in den großen amerikanischen Tageszeitungen für seine Interessen geworben. Die Apple-Initiative für mehr Privatsphäre bedeute das Ende für kleine Werbekunden wie beispielsweise Blogbetreiber. Apple-Chef Tim Cook hatte das zurückgewiesen: Facebook könne seine Nutzer ja von seinem Konzept überzeugen. Wie erfolgreich man damit sein kann, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
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